Neuer Jagd-Schock drei Monate nach Cecil
Deutscher schiesst legendären Elefanten-Bullen (†50) ab

Nur wenige Wochen nach dem Abschuss des Löwen Cecil schockt ein neues Jagdfoto aus Simbabwe die Tierschützer und Wildhüter. Diesmal hat ein Jäger aus Deutschland einen über 50 Jahre alten Elefantenbullen erlegt.
Publiziert: 16.10.2015 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:50 Uhr
Der deutsche Jäger posiert mit seinem Guide vor dem erlegten Riesen-Elefanten.

Wieder erzürnt eine Jagdtrophäe aus Simbabwe die Gemüter: Knapp drei Monate nach dem umstrittenen Abschuss des Löwen Cecil durch einen US-Jäger (Blick.ch berichtete) wurde im südafrikanischen Land ein mindestens 50 Jahre alter Elefant von einem Jäger geschossen. Das Tier gilt als eines der grössten und mäjestätischsten Exemplare, die in den vergangenen Jahrzehnten in der Region gelebt hatten. Manche bezeichneten ihn gar als «nationalen Schatz».

In Sozialen Netzwerken wird das Foto bereits herumgereicht: Niederkniend und den Kopf auf seinen riesigen Stosszähnen aufgestützt, liegt der Elefant auf dem Boden des Gonarezhou Nationalparks im Süden Simbabwes. Vor ihm posieren strahlend ein Jäger und sein lokaler Guide.

Jäger vermutlich aus Deutschland

Die Aufnahme stammt vom 8. Oktober. Erlegt wurde der Bulle von einem Jagd-Touristen aus Deutschland, schreibt der «Telegraph». Für den umstrittenen Abschuss soll er umgerechnet über 55'000 Franken bezahlt haben.

Der Elefant wurde auf dem Gebiet des Nationalparks zuvor noch nie gesehen. Trotzdem löst der Abschuss bei Mitarbeitern des Parks grosse Wut aus. Anthony Kaschula, der für Besucher im Gebiet Safari-Touren anbietet, sagt: «Die Wilderei können wir nicht kontrollieren. Aber wir können kontrollieren, wie die Politik mit der Jagd umgeht. Und diese sollte anerkennen, dass uns diese Tiere weit mehr bringen, wenn sie lebendig sind.»

Johnny Rodrigues von der Tierschutzorganisation Zimbabwe Conservation Task Force äusserte sich entsetzt: «Man kann nicht einfach ein derart symbolträchtiges Tier töten», klagte er. Die riesigen Stosszähne des Elefanten hätten 54 Kilo gewogen. Anders fallen die Reaktionen von Jagd-Fans in Internet-Foren aus. Dort wird der erlegte Elefant als Trophäe von aussergewöhnlichen Massen gefeiert.

«Wir Jäger haben eine dicke Haut»

Gegenüber dem Telegraph rechtfertigt einer der Organisatoren die Jagd. «Der Abschuss war legal und unser Kunde hat nichts Falsches getan. Wir Jäger haben eine dicke Haut, denn wir wissen, was uns nun wieder von Seiten der Tierschützer blüht.»

Bereits im Juli sorgte der Abschuss des berühmten Löwen Cecil in einem Nationalpark in Simbabwe weltweit für Entrüstung. Walter Palmer, ein 55-jähriger Zahnarzt aus Minnesota, hatte das Tier damals für 50'000 Dollar mit Pfeil und Bogen erlegt und anschliessend im Internet mit einem Jagdfoto geprahlt. (cat)

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