Die Italiener verstehen die Welt nicht mehr. Bislang reisten Verbrecherbanden vom Süden über die Grenze in die Schweiz, um dort zu stehlen. Jetzt gehen die Schweizer in Italien auf Diebestour.
Jüngstes Beispiel: der Einbruch in eine Villa in Domodossola (I) am vergangenen Sonntag. Zwei Berner Künstler trugen Antiquitäten aus einer Jugendstilvilla – am helllichten Tag und nur 80 Meter von der Polizeistation entfernt. Teddy W.* (38) und Yves M.* (37) wurden auf frischer Tat ertappt, am Montag im Blitzverfahren zu 16 und 20 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt (BLICK berichtete).
Vermutlich im Auftrag eines Hehlers
Die italienische Polizei glaubt, sie handelten im Auftrag eines Hehlers, und fahndet nun nach einem dritten Komplizen.
Die Berner sind nicht die einzigen Schweizer Einbrecher in Italien: Ende Oktober landete Davide G.* (38) im Knast von Varese (I). Der Mann aus Pregassona TI hatte in einem Coiffeursalon im Grenzort Lavena Ponte Tresa (I) rund 200 Euro aus der Spendenkasse für Erdbebenopfer gestohlen und wurde dabei von der Überwachungskamera gefilmt.
Tessiner klaute Spendenkasse für Erdbebenopfer
Wenig später schnappen ihn die Carabinieri auf der Strasse. Sein Töff ist auch geklaut. Im Hotelzimmer finden die Beamten Beute und Einbruchswerkzeug. Davide G. habe eine Reihe Einbrüche im Grenzgebiet auf dem Kerbholz, vermuten die Ermittler.
Schon Jörg W.* (51) machte es vor. Der Luzerner ging nicht nur im Tessin und anderen Kantonen auf Diebestour, sondern auch in Luino (I). Im April 2016 stand der Einbrecher in Lugano TI zum 14. Mal vor einem Richter.
* Namen der Redaktion bekannt