Die NSA sucht laut dem Bericht des Investigativ-Portals «The Intercept» gezielt nach Sicherheitslücken in der Mobilfunktechnologie, um diese für Überwachungsmassnahmen zu nutzen. Mehr als 1200 E-Mail-Konten aus der Branche seien bei dem Spähprogramm mit dem Namen «Auroragold» ins Visier genommen worden. Die NSA verschaffte sich auf diese Weise Zugriff auf vertrauliche Dokumente und Planungen der Mobilfunkfirmen.
Der Geheimdienst fahndete dabei den Angaben zufolge nicht nur nach bestehenden Sicherheitslücken in den Netzen, sondern nutzte die erbeuteten Informationen auch, um weitere Schwachstellen in die Systeme einzubauen.
Dabei habe die NSA in Kauf genommen, dass kriminelle Hacker ebenfalls von den Sicherheitslücken profitieren könnten. Zu den Zielen von «Auroragold» gehörte laut «The Intercept» die in London ansässige Branchenvereinigung für den Mobilfunkstandard GSM (GSMA).
Das Geheimprogramm habe seit mindestens 2010 existiert. Bis zum Mai 2012 habe die NSA dann technische Informationen über rund 70 Prozent der weltweiten Handynetze sammeln können. Die Erkenntnisse seien im Geheimdienstbündnis «Five Eyes» mit den Partnerdiensten aus Grossbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland geteilt worden. (SDA)