Ausserdem ermöglicht das aktualisierte liturgische Buch eine Bestattung ausserhalb des Vatikans. Franziskus erklärte bereits mehrfach, nicht im Vatikan bestattet werden zu wollen.
Vatikanische Medien veröffentlichten Details des überarbeiteten liturgischen Buches mit dem lateinischen Titel «Ordo Exsequiarum Romani Pontificis». Franziskus genehmigte es demnach bereits im April. «Der erneuerte Ritus unterstreicht, dass die Beerdigung des Papstes die eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht die eines mächtigen Mannes dieser Welt», sagte der Zeremonienmeister Diego Ravelli dem Portal «Vatican News».
Papst will nicht im Vatikan bestattet werden
Franziskus wird im Dezember 88 Jahre alt. In der Vergangenheit offenbarte der Argentinier bereits, mit dem Zeremonienmeister das päpstliche Begräbnisritual zu überarbeiten und zu vereinfachen. Vergangenes Jahr sagte er, er wolle in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom bestattet werden – und nicht wie eigentlich üblich in den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom. Er erklärte damals, «wie jeder Christ» behandelt werden zu wollen.
Die Änderungen des liturgischen Buches sehen im Detail eine teils deutliche Straffung von bestimmten Zeremonien und Schritten im Protokoll vor. Künftig soll der Leichnam eines Papstes in einem einfachen Holzsarg im Petersdom ausgestellt und nicht wie zuvor festgeschrieben frei liegend auf einem Katafalk im Petersdom aufgebahrt. Ausserdem entfallen die beiden zusätzlichen Särge, in denen Päpste eigentlich beigesetzt werden.
Nach der Feststellung des Todes in der Privatkapelle wird der Papst nach den neuen Regelungen in einen Holzsarg mit einem inneren Zinksarg gelegt. In diesem wird er beigesetzt und nicht wie zuvor üblich in drei ineinander passenden Särgen aus Zypresse, Blei und Eiche. Auch einige weitere Schritte im Protokoll hat Franziskus in der Überarbeitung gestrichen.
Verzicht auf traditionellen päpstlichen Pomp
Seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013 legt Franziskus grossen Wert darauf, Bescheidenheit zu zeigen und auf den traditionellen päpstlichen Pomp zu verzichten. Anders als seine Vorgänger wohnt er im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, statt im prunkvollen Apostolischen Palast unweit des Petersdoms. Bei Reisen verzichtet er auf grosse Dienstwagen und wird in Autos der italienischen Automobilmarke Fiat umhergefahren.