Täter nach 34 Jahren ermittelt!
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Geheimtreffen und neue Zeugen:Ist der Mordfall Olof Palme endlich gelöst?

Neue Infos 34 Jahre nach Erschiessung des schwedischen Ministerpräsidenten
Ist der Mordfall Olof Palme endlich gelöst?

Vor 34 Jahren erschütterte der Mord an Schwedens Ministerpräsidenten Olof Palme die Welt. Nach langer Schlamperei der Ermittler könnte der Fall nun endlich geklärt sein. Am Mittwoch wird informiert.
Publiziert: 09.06.2020 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2020 um 13:58 Uhr
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Olof Palme war von 1969 bis 1976 und von 1982 bis 1986 Ministerpräsident von Schweden.
Foto: Getty Images
Guido Felder

Heute Mittwoch Vormittag schauen die Schweden gebannt nach Stockholm. Dort informiert Staatsanwalt Krister Petersson (59) über den Mord am Ministerpräsidenten Olof Palme (1927–1986), der am 28. Februar 1986 an der Ecke Sveavägen und Tunnelgatan in Stockholm niedergestreckt wurde.

Wird der Fall, für dessen Auflösung eine Belohnung von 50 Millionen Kronen (heute noch rund 5,2 Millionen Franken) ausgesetzt war, nach 34 Jahren der Schlamperei endlich gelöst?

Palme hatte mit seiner Frau Lisbet (1931–2018) im Kino Grand die schwedische Komödie «Die Mozart-Brüder» angeschaut. Als die beiden nach der Vorstellung die Strasse betraten, schoss ihm um 23.31 Uhr ein Unbekannter in den Rücken. Palme war sofort tot. Lisbet Palme erlitt durch einen zweiten Streifschuss an der Schulter leichte Verletzungen. Der Täter rannte unerkannt davon.

Haarsträubende Ermittlungen

Die Polizei geriet wegen stümperhaften Ermittlungen in die Kritik. Beispiel: Der Tatort wurde zu wenig abgesperrt, die beiden Projektile fanden Passanten. Chefermittler Hans Holmér (1930–2002) musste wegen Nachlässigkeit und Widersprüche 1987 den Posten räumen und an Hans Ölvebro (75) übergeben.

1989 glaubte man, den Täter zu haben. Aufgrund von Zeugenaussagen wurde der drogenabhängige Christer Pettersson (1947–2004) zuerst zu lebenslanger Haft verurteilt, in zweiter Instanz aber freigesprochen. 2018 sagte der inzwischen mit den Ermittlungen betraute Staatsanwalt Krister Petersson, dass er nicht an dessen Schuld glaube. Christer Pettersson starb 2004.

Die Nato? Rechtsextreme?

Immer wieder wurde über neue Motive spekuliert, warum Palme ermordet worden sein könnte. So gab es Theorien, wonach Palme aus Nato-Kreisen eliminiert worden sei, weil er der Sowjetunion zu wenig entschlossen die Stirn bot.

Weitere Gründe für den Mord sah man in verhinderten Waffengeschäften mit Indien oder der Kritik am Vietnamkrieg der Amerikaner. Auch rechtsextreme Palme-Hasser gerieten wegen Palmes linker Politik unter Verdacht.

War es doch der Zeuge?

Im Hinblick auf die Information von heute erhielten zwei Theorien neuen Auftrieb. Bei der einen geht es um den Grafiker Stig Engström (†66), der als einer der ersten Zeugen am Tatort erschienen war. Der «Skandia Mann», wie er auch genannt wird, verfügte über Insiderwissen und hatte Zugang zu einem Magnum-Revolver mit Kaliber 357, dem Modell, das bei der Tat verwendet worden war. Engström nahm sich im Jahr 2000 das Leben.

Geheimdokumente aus Südafrika

Auch dass der südafrikanische Geheimdienst hinter dem Anschlag stecken könnte, wurde wieder vermehrt zum Thema. Erst im März waren schwedische Ermittler nach Pretoria gereist, wo ihnen südafrikanische Beamte des Geheimdiensts Unterlagen übergeben haben.

Palme hatte das damalige Apartheid-Regime massiv kritisiert und dem African National Congress geholfen, Waffen- und Öl-Schmuggel zu unterbinden. Wollte das damalige Regime den kritischen Ministerpräsidenten aus dem Weg räumen?

Staatsanwalt Krister Petersson hatte im Vorfeld der Information von dieser Woche versprochen, entweder den Täter vorzustellen oder die Ermittlungen definitiv einzustellen. Am Mittwoch soll die Stunde der Wahrheit schlagen. Es ist der Moment, den sich die Schweden seit 34 Jahren herbeisehnen.

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