Neue Gesetze gegen fremde Kulturen
Verona verbietet Kebab-Buden

Die Schweiz wehrt sich mit dem Minarett-Verbot gegen fremde Einflüsse. Die Italiener wollen ihre Kultur über die Menükarte verteidigen.
Publiziert: 01.03.2016 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:50 Uhr
Wunderschönes Verona: Blick auf die Piazza delle Erbe vom Torre dei Lamberti aus.
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Will Verona schützen: Bürgermeister Flavio Tosi.
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Veronas Bürgermeister Flavio Tosi (46) greift hart durch: In der Touristen- und Opernstadt dürfen keine neuen Läden mehr eröffnet werden, die «das Dekor unserer Stadt» beeinflussen könnten. Konkret sind keine Kebab- und Gyros-Stände mehr erwünscht. Auch dem Trend nach Frittiertem – aus Süditalien stammend - will man entgegenwirken.

Tosi: «Das schützt nicht nur das historische und architektonische Erbe des Stadtzentrums, sondern auch die Tradition der typischen Kultur des Gebiets Verona.»

Klar, dass Kritiker darin rassistische Tendenzen sehen. Insbesondere Muslime, aber auch asiatische Einwanderer würden so eingeschränkt, sagen sie.

Lega-Nord-Politiker Flavio Tosi steht mit seinen Verboten aber nicht alleine da. Auch in andern italienischen Touristenorten gibt es Verbote für neue Läden von Migranten. Florenz gehört dazu, auch Venedig will nachziehen.

Kebab: Solche Bilder soll es in Verona bald nicht mehr geben.
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Als erste Stadt hatte 2009 das mittelalterliche Cittadella von sich reden gemacht: Die Stadtregierung wollte alle ausländischen Spezialitäten von den Menükarten verdammt haben.

Übrigens: Wie in der Schweiz, ist auch in Italien das Verbot von muslimischen Gebetshäusern ein Thema. Eben hat das höchste Gericht des Landes ein Gesetz aus der Lombardei für nichtig erklärt. Es wollte den Bau von Moscheen einschränken. (gf)

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