Veronas Bürgermeister Flavio Tosi (46) greift hart durch: In der Touristen- und Opernstadt dürfen keine neuen Läden mehr eröffnet werden, die «das Dekor unserer Stadt» beeinflussen könnten. Konkret sind keine Kebab- und Gyros-Stände mehr erwünscht. Auch dem Trend nach Frittiertem – aus Süditalien stammend - will man entgegenwirken.
Tosi: «Das schützt nicht nur das historische und architektonische Erbe des Stadtzentrums, sondern auch die Tradition der typischen Kultur des Gebiets Verona.»
Klar, dass Kritiker darin rassistische Tendenzen sehen. Insbesondere Muslime, aber auch asiatische Einwanderer würden so eingeschränkt, sagen sie.
Lega-Nord-Politiker Flavio Tosi steht mit seinen Verboten aber nicht alleine da. Auch in andern italienischen Touristenorten gibt es Verbote für neue Läden von Migranten. Florenz gehört dazu, auch Venedig will nachziehen.
Als erste Stadt hatte 2009 das mittelalterliche Cittadella von sich reden gemacht: Die Stadtregierung wollte alle ausländischen Spezialitäten von den Menükarten verdammt haben.
Übrigens: Wie in der Schweiz, ist auch in Italien das Verbot von muslimischen Gebetshäusern ein Thema. Eben hat das höchste Gericht des Landes ein Gesetz aus der Lombardei für nichtig erklärt. Es wollte den Bau von Moscheen einschränken. (gf)