John Bolton (71) hatte sein Enthüllungsbuch lange angekündigt. Schon als der Ex-Sicherheitsberater das Kabinett um Donald Trump (74) im September nach 17 Monaten Knall auf Fall verliess, kündigte er an, seine Sicht der Dinge «zu gegebener Zeit» zu veröffentlichen.
Diese Zeit ist jetzt offenbar da. Und «The Room Where it Happened» («Der Raum, in dem es geschah») hat es in sich. Boltons Abrechnung, die am Dienstag erscheinen soll, enthält unter anderem bislang nie veröffentlichte Details zur Ukraine-Affäre oder zum Vorwurf einer Behinderung der Justiz durch das Weisse Haus.
Besonders pikant: Der US-Präsident forderte offenbar Wahlhilfe aus China. «Es ist wirklich schwierig, irgendeine signifikante Entscheidung Trumps während meiner Zeit im Weissen Haus auszumachen, die nicht von Überlegungen zu seiner Wiederwahl getrieben war», schreibt Bolton in einem vorab vom «Wall Street Journal» abgedruckten Kapitel. Das Ringen um ein Handelsabkommen soll Trump mit einer unmissverständlichen Bitte an Chinas Herrscher Xi Jinping (67) verbunden haben: amerikanische Agrarprodukte zu kaufen, um seine Wahlchancen in landwirtschaftlich geprägten US-Bundesstaaten zu erhöhen.
Justizminister will das Buch stoppen
Trump reagierte, wie er immer reagiert: Er bezeichnete seinen Ex-Sicherheitsberater als «Lügner». Und die Sprecherin des Weissen Hauses behauptete bei einem eigens angesetzten Presse-Briefing: «Dieses Buch ist voll von streng vertraulichen Informationen – das ist nicht hinnehmbar.»
Trumps Justizminister William Barr (70) versucht, die Veröffentlichung zu stoppen – nach Einschätzung von Rechtsexperten allerdings wohl erfolglos: Die US-Verfassung bietet Presse- und Meinungsfreiheit einen verlässlichen Schutz. Zudem ist ein Grossteil des Inhalts bereits bekannt, nicht zuletzt durch die Vorabveröffentlichungen.
Boltons Buch ist übrigens nicht das einzige, das Trump vier Monate vor den US-Präsidentschaftswahlen das Leben schwer macht: «The Art of Her Deal» der Pulitzer-Preisträgerin Mary Jordan (59) soll Ende Juni ausgeliefert werden und beleuchtet «die unerzählte Geschichte» der Präsidentengattin Melania Trump (50).
Melanias Ehevertrag, Trumps Vermögen
Die First Lady ist der Öffentlichkeit ein Rätsel. Immer wieder gab es Gerüchte und Spekulationen um den tatsächlichen Einfluss des Ex-Models, das im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen viel seltener in der Öffentlichkeit auftritt. Erst ein halbes Jahr nach ihrem Mann zog sie ins Weisse Haus ein – damit Söhnchen Barron (14) das Schuljahr in New York beenden konnte.
Laut Autorin Jordan war der verzögerte Umzug aber auch ein gutes Druckmittel. Zu jener Zeit soll Melania nämlich einen besseren Ehevertrag durchgedrückt haben.
Und weil aller guten Dinge drei sind, kündigte der New Yorker Verlag Simon & Schuster – der auch Bestsellerautor Stephen King unter Vertrag hat – ein weiteres Buch an: Mary L. Trump (55), die Tochter von Trumps verstorbenem Bruder Fred Jr. (1938–1981), will in «Zu viel und nie genug – Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt geschaffen hat» die «erschütternde und brutale Geschichte» ihres mächtigen Onkels erzählen. Die Psychologin half der «New York Times» offenbar bereits bei Recherchen über Trumps Finanzen, die der Präsident im Unterschied zu all seinen Vorgängern geheim zu halten versucht.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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