Auf einen Blick
- PKK-Mitglied als mutmasslicher Attentäter in Ankara identifiziert
- Die Identität einer weiteren Angreiferin wird noch geprüft
- Türkei griff 47 PKK-Ziele im Nordirak und Nordsyrien an
- Bei dem Anschlag auf das Rüstungsunternehmen gab es fünf Todesopfer
- Mindestens zwölf Zivilisten bei türkischen Angriffen getötet
Nach dem Anschlag in Ankara ist einer der getöteten mutmasslichen Attentäter nach offiziellen Angaben als Mitglied der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK identifiziert worden.
Die Identität einer weiteren getöteten Angreiferin werde noch geprüft, schrieb Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X. Die PKK hat den Anschlag bisher nicht für sich reklamiert.
47 «PKK-Ziele»
Bei dem Terrorangriff auf eines der bedeutendsten türkischen Rüstungsunternehmen am Mittwoch hatte es fünf Todesopfer gegeben, mehrheitlich Mitarbeiter des Unternehmens. 22 weitere Menschen wurden verletzt.
Die Türkei hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums seither 47 «PKK-Ziele» im Nordirak und in Nordsyrien angegriffen. Laut Verteidigungsminister Yasar Güler sind dabei zahlreiche «Terroristen neutralisiert» worden.
Kampf gegen Türkei seit den 1980er Jahren
Die von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) schrieben, die Türkei habe zivile Infrastruktur, Menschenansammlungen und Sicherheitskräfte in Nord- und Ostsyrien angegriffen. Dabei seien mindestens zwölf Zivilisten getötet und 25 weitere Menschen teilweise schwer verletzt worden.
Die PKK kämpft seit den 1980er Jahren gegen den türkischen Staat und verübt immer wieder Anschläge. Sie wird von Ankara, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Die Türkei geht regelmässig mit Militäreinsätzen gegen die PKK, deren Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen liegt, und die syrische Kurdenmiliz YPG in Syrien vor. Die YPG führt die SDF und wird von Ankara als Ableger der PKK betrachtet.