Die Polizei in Mailand hat neue Fotos publiziert, die den Terroristen Anis Amri (†24) am Hauptbahnhof in Mailand zeigen. Dunkel gekleidet, mit Hut und Rucksack hastet er in Richtung des Eingangs der Bahnhofshalle. Das berichtet die italienische Nachrichtenseite «Rai News».
Erst gestern waren Aufnahmen aufgetaucht, die Amri auf einem Perron am Bahnhof Part-Dieu in Lyon zeigen (BLICK berichtete).
Wie er nach Lyon gekommen ist, ob mit dem Bus, Auto oder Zug, ist derzeit noch nicht bekannt. Ebenso wenig bekannt ist, welchen Fluchtweg Amri nach dem Anschlag in Berlin genau eingeschlagen hatte.
Fakt hingegen ist: Alle Bilder und Filmaufnahmen dienen der Rekonstruktion von Amris Weg und somit auch der Auswertung, ob er alleine gehandelt hat, oder allenfalls in ein grösseres Netzwerk von Tätern eingebunden war. Die Hinweise hierzu werden immer erdrückender.
Zwischenstopp in Turin
Nachdem Amri in Italien erschossen worden war, hatten die Ermittler bei ihm Bahntickets für den Weg von Lyon nach Mailand gefunden. Laut «l'Express» hatte Amri beim Bahnhof Lyon Part-Dieu den Zug nach Chambéry genommen, um so nach Italien zu gelangen. Das Ticket habe er anscheinend bar bezahlt. In Chambéry war Amri um 17.44 Uhr abgereist und in Milano um 21.50 Uhr angekommen.
Anscheinend hatte er dazwischen in Turin einige Stunden Pause gemacht. Ob er dies aus Angst vor einer Kontrolle tat, ist unklar.
Wie neuste Ermittlungen zudem zeigen, hatte Amri von Mailand weiter nach Sesto San Giovanni reisen wollen – wahrscheinlich mit dem Bus, wie «Rai News» weiter schreibt. (stj)