Neue BAG-Quarantäneliste
Britische Touristen fühlen sich von der Schweiz diskriminiert

Wegen der Omikron-Variante gilt für Briten neu wieder eine Quarantänepflicht in der Schweiz. Touristiker in beiden Ländern sind genervt.
Publiziert: 03.12.2021 um 09:24 Uhr
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Skifahrer im Walliser Nobelskiort Verbier: Briten müssten nun zehn Tage in Quarantäne.
Foto: Lafargue Raphael/ABACA

Die Schweizer Quarantäneliste sorgt für Frust auf der britischen Insel. Weil das BAG wegen der ersten Omikron-Fälle auch Grossbritannien auf die Liste gesetzt hat, fallen die heissgeliebten Skiferien in der Schweiz für Briten in diesem Jahr aus.

«Ich wollte am Samstag über Genf nach Verbier reisen. Aber mit einer zehntägigen Quarantäne ist es das einfach nicht wert», sagt Keith Nicholson, der seit vier Jahrzehnten regelmässig zum Skifahren in die Schweiz kommt, dem «Express».

Die Quarantänepflicht sei eine «Diskriminierung» der britischen Skifahrer, klagt der Londoner Reiseagentur-Direktor Simon Meeke im «Express»: «Was ist der Unterschied zwischen einem britischen Skifahrer und anderen Touristen, wenn sie komplett geimpft sind und einen negativen PCR-Test haben?»

Staatsrat spricht von «schwerem Schlag»

Der Schweizer Bundesrat hatte die neuen Reisebeschränkungen am Dienstag wegen der neuen Corona-Variante Omikron, die erstmals in Südafrika nachgewiesen wurde, vorgeschlagen. Neben Belgiern und Niederländern müssen Briten nun zehn Tage in Quarantäne, bevor sie auf die Schweizer Piste dürfen. Entsprechend haben viele von ihnen ihre geplanten Skiferien in der Schweiz bereits storniert.

Schweizer Skiregionen müssen nun bereits die zweite Saison ohne Urlauber von der Insel über die Runden kommen. Im vergangenen Jahr unterbrach die Beta-Variante die laufende Skisaison – Hunderte Briten im Nobelskiort Verbier reisten gar heimlich ab, statt sich in Quarantäne zu begeben.

Durchreise ist erlaubt – auch ohne Quarantäne

In einem am Dienstag erschienenen Interview mit dem «Walliser Boten» sprach der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay (50) von einem «schweren Schlag für den Walliser Tourismus» und den «negativsten Massnahmen, die Bern seit Monaten ergriffen hat».

Freuen dürften sich hingegen die französischen Nachbarregionen: Vom Flughafen Genf aus dürfen vollständig geimpfte Briten auch durch Schweizer Staatsgebiet weiter in die französischen Alpen reisen – ohne Quarantänepflicht.

Den Briten Keith Nicholson zieht es hingegen weiter weg. Statt Skiferien in Europa geht die nächste Reise wohl eher in die USA, kündigte er im «Express» an. Und sagt: «Ich werde künftig mehr zögern, meinen Urlaub in Ländern zu buchen, die so schnell dabei sind, die Grenzen zu schliessen.» (kin)


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