Neue Ära totaler Überwachung dank Gesichtserkennung
Big Brother wohnt in China

Wer heutzutage durch die grossen Städte von China geht, muss damit rechnen, beobachtet zu werden. Mit Millionen von Kameras und Software-Anwendungen, die es möglich machen die Passanten zu erkennen und Informationen über sie abzurufen.
Publiziert: 26.11.2017 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2022 um 23:51 Uhr

Einer, der in diesem Bereich arbeitet, ist der 27-jährige Xu Chiheng von der Firma Sense Time. Das Unternehmen hat sich auf die Gesichtserkennung spezialisiert. Die Nachfrage nach seinen Dienstleistungen wird immer grösser und die Technik immer besser, sagt Xu: «Nach dem Jahr 2014 haben wir die Wiedererkennungsfähigkeit des menschlichen Auges übertroffen. Damit hatte diese Anwendung ein grosses Marktpotenzial. Zum Beispiel können wir mit der Gesichterkennung feststellen, ob eine Person zu ihrem Ausweis passt.»

Diejenigen, die an derartigen Techniken arbeiten, wissen den chinesischen Staat auf ihrer Seite. Forscher werden aktiv unterstützt und mit Grossaufträgen belohnt. Nach Medienberichten baut die chinesische Regierung derzeit eine riesige Datenbank auf, mit deren Hilfe die eigenen Bürger in wenigen Sekunden identifiziert werden sollen.

Schon jetzt könne man mit einer solchen Technik für Sicherheit sorgen, sagt Zhang Li von der Firma Cloudwalk: «Während der Vorhersage-Phase, wenn Leute, für die sich die Polizei interessiert auf unseren Kameras erscheinen, die wir an wichtigen Orten installiert haben. Und diese Menschen dort sehr oft erscheinen, dann kann unser System auf viele Daten zurückgreifen. Und auf der Grundlage ihres Verhalten können wir darauf schliessen, wie wahrscheinlich es ist, das sie das Gesetz brechen werden.»

In fast allen anderen Ländern würde ein solches Überwachungssysteme sicherlich ein Sturm der Entrüstung auslösen. In China ist das noch nicht so. Auch wenn an Privatsphäre im öffentlichen Raum angesichts der zahlreichen Kameras nicht mehr zu denken ist.

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