Mittlerweile sind es 54 Tage, seit US-Präsident Joe Biden (78) im Amt ist – und noch immer hat er keine Pressekonferenz gegeben. Vergangene Woche tauchte das Thema in den USA prominent in den sozialen Medien auf. Denn das gab es unter den letzten Präsidenten noch nie.
Selbst der den Demokraten zugeneigte US-Newssender CNN kommentierte, die Corona-Zahlen würden unter Bidens Präsidentschaft zwar sinken, hob aber hervor: «Was weit weniger gut ist: Das Weisse Haus hat noch immer keine Solo-Pressekonferenz von Biden in seinen Kalender eingetragen. Das macht ihn einzigartig unter den letzten Präsidenten. Und das nicht in einem positiven Sinn.»
«Ein Rekord, auf den Joe Biden nicht stolz sein sollte», titelt CNN. Eine Analyse der letzten 100 Jahre zeigt, dass Biden hinter seinen 15 jüngsten Vorgängern zurückliegt. Diese haben alle innerhalb von 33 Tagen nach Amtsantritt eine Pressekonferenz abgehalten.
Zu viel zu tun
Der prominente Fox-News-Moderator Sean Hannity (59) stellte letzte Woche auf Twitter trocken fest: «Fast 7 Wochen: Joe Biden ist jetzt 48 Tage ohne formelle Pressekonferenz». Und Mark Meadows (61), der letzte Stabschef des Weissen Hauses unter Präsident Donald Trump (74), schrieb ebenfalls auf Twitter: «Bei Präsident Trump vergingen kaum 48 Stunden, ohne dass er eine Pressekonferenz abhielt und dem amerikanischen Volk Red und Antwort stand. Bei Präsident Biden dauert das nun 48 Tage.»
Von demokratischer Seite heisst es, Biden habe in dieser Zeit mehr erreicht als Trump in vier Jahren. Dabei hat er die Presse weitgehend gemieden. Die Antwort aus dem Weissen Haus auf diese Kritik lautet: Erstens nehme der Präsident Fragen von Journalisten in informellem Rahmen entgegen. Zweitens sei er ganz darauf fokussiert, die Covid-19-Pandemie zu beenden. (kes)