Neue Enthüllungen 48 Stunden vor Comey-Anhörung
Trump soll weitere Top-Agenten unter Druck gesetzt haben

Knapp 48 Stunden vor der Anhörung des Ex-FBI Chefs James Comey machen brisante Berichte die Runde: US-Präsident Trump soll über mehrere Personen versucht haben, die Ermittlungen gegen Michael Flynn zu verhindern.
Publiziert: 07.06.2017 um 07:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:42 Uhr
US-Präsident Donald Trump soll bei mehreren Personen versucht haben Druck zu machen.
Foto: JOSHUA ROBERTS

US-Präsident Donald Trump soll einem Medienbericht zufolge in der Russland-Affäre neben dem damaligen FBI-Chef James Comey auch Druck auf den Nationalen Geheimdienstdirektor Daniel Coats ausgeübt haben. Das berichtete die «Washington Post» am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf anonyme Quellen im Regierungsapparat.

Trump habe demnach versucht, Top-Geheimdienstleute dazu zu bringen, Druck auf Comey zu machen. Ziel sei gewesen, dass dieser die Ermittlungen gegen den inzwischen entlassenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn fallen lässt.

Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn soll mit Russland in Kontakt gewesen sein.
Foto: Jim Bourg

Ein Sprecher von Coats sagte der Zeitung, der Geheimdienstchef habe sich «zu keiner Zeit unter Druck gesetzt gefühlt». Inhalte vertraulicher Gespräche wolle er nicht öffentlich diskutieren.

Unterlagen seien vorhanden

Entsprechende Aufzeichnungen habe Coats an Vertraute weitergereicht, berichtete die Zeitung. Den Unterlagen zufolge soll Trump nach einem Treffen im Weissen Haus in grösserem Kreis Coats und CIA-Chef Mike Pompeo gebeten haben, im Raum zu bleiben. Anschliessend sei es zu der Bitte gekommen.

Die Enthüllung der «Washington Post» kommt weniger als 48 Stunden vor der Anhörung Comeys im Geheimdienstausschuss des US-Senats. Die Anhörung, bei der Comey unter Eid aussagen wird, wird mit grosser Spannung erwartet.

Sollte er tatsächlich aussagen, Trump habe versucht, FBI-Ermittlungen zugunsten seiner Regierung zu beeinflussen, wäre dies eine schwere Bürde für den US-Präsidenten. Coats wird bereits am Mittwoch vor dem Geheimdienstausschuss des Senats aussagen.

Sessions sprang bereits ab

In der Russland-Affäre soll es einem Bericht des Senders ABC News zufolge auch zum Streit zwischen Trump und Justizminister Jeff Sessions gekommen sein. Sessions bot demnach mindestens einmal seinen Rücktritt an. 

Der Justizminister galt lange Zeit als treuer Wegbegleiter Trumps, der ihm vor allem im Wahlkampf stets zur Seite stand. Mit Stephen Miller ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Sessions in den engsten Beraterkreis Trumps aufgerückt.

Sessions selbst musste sich bereits aus den Russland-Ermittlungen zurückziehen, weil er selbst undokumentierte Treffen mit dem russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, abgehalten hatte. (SDA)

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