Er ist sich sicher, dass er 2011 den Todesschuss auf Osama Bin Laden abgegeben hat: Rob O'Neill wollte nicht mehr länger schweigen und teilte im Herbst sein Wissen über die letzten Sekunden im Leben des Terrorfürsten mit der Öffentlichkeit.
Ein riskanter Schritt: Wie das Newsportal «The Daily Beast» schreibt, hat der Ex-Navy-Seal mit seinem Bericht die Strafbehörden auf den Plan gerufen. Gegen O'Neill ermittle der Naval Criminal Investigative Service (NCIS) wegen Geheimnisverrats. Die Fahnder bereiten eine formelle Anklage gegen den Held der Nation vor.
Obwohl O'Neill als Mitglied der Seals eigentlich einem Geheimhaltungsabkommen unterstand, ist nicht klar, ob mit seinen Schilderungen des Einsatzes in Abbottabad tatsächlich gegen das Gesetz verstossen hat. Er habe nur Details erzählt, die in Militär- und Verwaltungskreisen sowieso schon durchgesickert waren, sagen Insider.
Ob der Scharfschütze tatsächlich Bin Laden die tödliche Kugel verpasst hat, ist umstritten. Matt Bissonette, ein weiterer am Einsatz beteiligter Navy Seal, hatte schon früher in einem Buch behauptet, er sei der Bin-Laden-Killer. Es gibt auch Berichte, die von einem dritten, bisher noch unbekannten Todesschützen sprechen.
Kommt es tatsächlich zu einer Anklage gegen Robert O'Neill, droht dem Mann mindestens ein Jahr im Gefängnis. (bih)