Navid Afkari (27) gestand unter Folter
Ringer-Champion im Iran zum Tode verurteilt

Der iranische Ringer-Champion Navid Afkari (27) soll wegen Protesten gegen das Regime hingerichtet werden. Laut einer Quelle wurden er und einer seiner Brüder durch Folter zu einem Geständnis gezwungen.
Publiziert: 31.08.2020 um 19:47 Uhr
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Navid Afkari soll wegen Protesten gegen das Regime hingerichtet werden.
Foto: Twitter

Der nationale Ringer-Champion im Iran Navid Afkari (27) soll hingerichtet werden. Der Oberste Gerichtshof der Islamischen Republik Iran hat das Todesurteil laut lokalen Medien bestätigt. Er und seine beiden Brüder Vahid (35) und Habib (29) wurden zudem zu langen Haftstrafen und Peitschenhieben verurteilt.

Zur Last gelegt werden angebliche Proteste gegen das Regime in Kazerun und Shiraz im Jahre 2018, die gemeinsame Gruppierung und die Tötung eines Sicherheitsbeamten. Die Liste der Anklagepunkte ist lang, allerdings «beruhten die meisten Anschuldigungen auf schwachen Argumentationsgrundlagen», wie eine informierte Quelle laut «Iran International» berichtet.

Navid und Vahid wurden gemäss der Quelle und eigener Aussage «schwer gefoltert, um erzwungene Geständnisse abzulegen». Offenbar wurde diese Misshandlung von Zeugen erwähnt, fand aber keine Beachtung bei der Urteilsfindung. Beide Brüder beteuern in Audiobotschaften ihre Unschuld, verweisen auf die mangelnde Beweislast und berichten von physischer und psychischer Folter während ihrer Haft.

Ende der Hinrichtungen gefordert

Viele prominente Stimmen werden laut, die über die Urteile empört sind. Sie fordern ein Ende der Hinrichtungen im Iran. Bahia Namjoo, Mutter der verurteilten Brüder, teilt in einer Videobotschaft ihren Schmerz: «Sie führten einen unfairen und falschen Prozess durch, in dem sich meine Kinder überhaupt nicht verteidigen konnten. Alle diese Anklagen wurden gegen sie erhoben und ohne Beweise gegen sie haben sie einen Prozess abgehalten und ein Urteil gefällt.»

Abschliessend sagt sie: «Ich bitte alle Menschen auf der Welt und alle, die meine Stimme hören, mir bei den ungerechten Urteilen zu helfen, die sie über meine Kinder verhängt haben.»

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