Auf einen Blick
- Julia Nawalnaja erwägt politische Karriere in Russland
- Sie will Veränderungen durchsetzen und an Wahlen teilnehmen
- Nawalnaja wirft Putin vor, Nawalny ermordet zu haben
- Nawalny starb Anfang des Jahres in einem Straflager
- Nawalnaja hofft auf Rückkehr nach Putins Regime-Sturz
Die Witwe des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny (1976–2024) erwägt eine eigene politische Karriere in ihrem Heimatland, sollte Präsident Wladimir Putin (71) nicht mehr an der Macht sein. Julia Nawalnaja (48) wurde in einem BBC-Interview gefragt, ob sie sich vorstellen könne, jemals für das Präsidentenamt zu kandidieren.
Ihr Ziel sei es, Veränderungen durchzusetzen, sagte Nawalnaja der britischen Rundfunkanstalt. «Falls ich jemals nach Russland zurückkommen werde, werde ich an den Wahlen teilnehmen.» Als Kandidatin? «Als Kandidatin.»
Nawalnaja wirbt derzeit für die Autobiografie «Patriot» ihres Mannes, der Anfang des Jahres in einem russischen Straflager ums Leben gekommen war. Nach seinem Tod hatte seine Frau angekündigt, seine Oppositionsarbeit aus dem Exil im Ausland fortzusetzen. Die Umstände von Nawalnys Tod sind nicht genau geklärt.
«Natürlich ist es sehr schwierig ohne ihn»
In ihrem Leben und im Leben ihrer Familie habe sich alles verändert, sagte Nawalnaja der BBC. Sie habe viel zu tun, und das helfe wahrscheinlich dabei, dass es ihr soweit okay gehe. Während Nawalnys Zeit im Gefängnis habe sie sich ihm sehr verbunden gefühlt. «Und natürlich ist es sehr schwierig ohne ihn.»
Nawalnaja wirft Putin vor, er habe ihren Mann ermorden lassen. Auch aus dem Gefängnis heraus sei Nawalny sehr laut und Putins stärkster Gegner gewesen, sagte Nawalnaja. Ob sie sich vorstellen könne, nach Russland zurückzukehren, während Putin an der Macht sei? Nicht, während Putin an der Macht sei, sagte sie. «Aber ich hoffe, dass dieses Regime eines Tages stürzen wird und ich zurückkehren kann.»