Foto: krone.at

Ösi-Radprofi (27) entführt und gefoltert
«Er fesselte mich nackt an einen Sessel»

Die Ösi-Profisportlerin Nathalie Birli (27) erlebte die schlimmsten Stunden ihres Lebens: Ein geistig verwirrter Mann entführte und folterte sie. Nach Stunden kam sie frei. Die junge Mutter liegt nach dem Horror mit Verletzungen im Spital.
Publiziert: 25.07.2019 um 03:57 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2019 um 09:45 Uhr
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Die Österreicherin Nathalie Birli (27) aus Steyr musste den Horror ihres Lebens durchmachen.
Foto: Instagram

Die 27-jährige Steirerin Nathalie Birli machte Stunden des Horrors durch: Die Triathletin ist mit dem Velo unterwegs, als sie von einem roten Kastenwagen angefahren wird! Sie stürzt, bricht sich den linken Unterarm. Ein geistig verwirrter Mann steigt aus, knüppelt die Frau mit einem Holzstecken nieder, fesselt sie mit Isolierband und wirft sie auf den Rücksitz.

Das Martyrium beginnt laut «Kronen Zeitung» am Dienstag gegen 17 Uhr. Im Interview mit der Zeitung sagt sie: «Als ich zu mir gekommen bin, war ich nackt und in einem alten Haus an einen Sessel gefesselt.» Der Täter habe zu ihr gesagt: «Tu, was ich will – morgen bist wieder frei.» Der Mann sei voller Hass gewesen, habe ihr die Augen verbunden und sie gezwungen, Wein und Schnaps zu trinken. «Er hat immer ein Messer in der Hand gehabt. Plötzlich hat er mir Mund und Nase zugehalten und wollte mich ersticken.»

Täter wollte sie in Badewanne ertränken

Der «Kronen-Zeitung» sagt Birli: «Er hat von mir abgelassen, aber dann hat er mich gezwungen, in eine Badewanne mit kaltem Wasser zu steigen, und wollte mich ertränken.» Das habe sie ihm aber ausreden können. 

Birli bleibt trotz des Horror gefasst, verwickelt den Mann in ein Gespräch über die Orchideen in seinem Haus. Plötzlich sei er nett geworden und habe ihr von seinem verpfuschten Leben erzählt: Dass der Vater gestorben sei, die Mutter Alkoholikerin und ihn seine Freundin mit einem anderen betrogen hätte.

GPS-Daten führten auf Spur des Täters

Birlis Lebenspartner war längst in grosser Sorge und löste eine Suchaktion aus, während der Täter sein Opfer in dem abgelegenen Haus fesselte, verprügelte und verletzte.

Erst nach Stunden konnte Birli, die seit wenigen Wochen Mutter eines Sohnes ist, ihren Peiniger überreden, die Fesseln zu lösen und sie an ihren Wohnort zurückzubringen. Sie habe ihm gesagt: «Sagen wir, es war ein Unfall und du lässt mich gehen.» Der Verdächtige wurde noch in der Nacht von einem Cobra-Einsatzkommando gefasst. Gespeicherte GPS-Daten des Fahrrads brachten die Polizei auf seine Spur.

Hat der Mann sich an ihr vergangen?

Noch unklar ist, ob ihr der Täter noch Schlimmeres angetan hat – von dem sie nichts weiss. «Ich war eine Zeit lang bewusstlos und weiss nicht, ob mich dieser Irre missbraucht hat!»

Täter und Opfer wurden am Mittwoch vernommen. Offenbar beklagte Birli nach dem Schock leichte Erinnerungslücken. «Ich wurde angefahren, zusammengeschlagen, gefesselt und in ein kleines Haus abseits der Strasse gebracht – wie in einem schlechten Film», schrieb Birli nach dem Schrecken ihres Lebens auf Facebook. «Gott sei Dank konnte ich mich befreien und bin bis auf eine gebrochene Hand und eine Kopfverletzung wohlauf.» Sie dankt allen, die sie gesucht haben – «ihr hättet mich nicht finden können», so Birli nach der stundenlangen Tortur. (kes/neo)

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