Weinachtsklassiker: Monty Pythons Jesus-Persiflage «Life of Brian».
Foto: zvg

«Naiv so etwas gut zu finden»
AfD-Politiker aus Kino geschmissen

AfD-Politiker Jens Maier (56) besuchte eine linke Kinoveranstaltung in Dresden. Dort kroch man seiner Provokation auf den Leim.
Publiziert: 26.12.2018 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2018 um 17:29 Uhr
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Schlachtet den Vorfall aus: Jens Maiers Facebook-Eintrag.
Foto: Facebook

Am Morgen des 24. Dezember musste sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier (56) so einiges gefallen lassen. Während der Filmvorstellung des Monty-Python-Klassikers  «Das Leben des Brian» in einem Dresdener Kino beschwert sich eine Besucherin über die Anwesenheit des Rechtsaussen-Politikers. Daraufhin wird Maier aus dem Kinosaal geworfen – unter tosendem Applaus.

Auf Facebook macht er seinem Ärger Luft: «Ich wurde des Saales verwiesen, weil einige Linksextremisten sich beim Veranstalter beschwerten, weil ich mit im Saal sitze», schrieb er in einem Post. Er schreibt von «extremen Linken aus der rot-rot-grünen Ecke» und wirft diesen «totalitäre Herrschaftsansprüchen nach den Ideologien der grossen Diktaturen des 20. Jahrhunderts» vor. Auch auf Facebook schlachtet Maier den Vorfall genüsslich aus: Es zeige sich in aller Deutlichkeit wie «tolerant» die angeblich Toleranten seien.

Der linke Jugendverein «Roter Baum» bestätigt den Vorfall und sieht darin eine gezielte Provokation Maiers. «Den Filmmorgen mit ‹Das Leben des Brian› veranstalten wir seit vielen Jahren. Es ist keine öffentliche politische Diskussionsveranstaltung, vielmehr ein weihnachtliches Familientreffen», sagt Organisator Alexander Bernstein zur «Leipziger Volkszeitung».

#KeineNaechstenliebeFuerFaschisten

Auf Twitter feiern Kinobesucher den Rausschmiss – ebenfalls mit drastischen Vergleichen: «Wenn der Film im überfüllten Kinosaal am 24.12. gestoppt wird und #AfD-MdB Jens Maier und seine Reichsbürger-Frau unter Applaus aufgefordert werden, den Saal zu verlassen, dann weisst du, dass du im richtigen Kino bist. #KeineNaechstenliebeFuerFaschisten #fckafd #Dresden #Schauburg»

Andere ärgern sich, dass die Linken auf die Provokation reinfallen: «Damit werden wir ganz sicher die AfD nicht kleinbei kommen», antwortet Paul Ronzheimer, Chefreporter bei «Bild» ebenfalls auf Twitter. «So werden sie stattdessen immer grösser und noch radikaler. Wie naiv, wie wahnsinnig naiv, so etwas gut zu finden.»

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Es ist nicht die erste Provokation Maiers: Anfang Jahr hat er Noah Becker, den Sohn von Boris Becker, auf Twitter als «kleinen Halbneger» bezeichnet. Der Staatsanwalt stellte die Untersuchung ein, nachdem ein Mitarbeiter Maiers für den Tweet die Verantwortung übernommen hatte. (hah/bö).

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