Das Siedlerpaar und die vier Kinder wohnten in der Siedlung Neria nahe Ramallah und waren bei dem Angriff in einem Gebiet zwischen den jüdischen Siedlungen Itamar und Eilon More unterwegs. Die Eltern seien «vor den Augen ihrer vier Kinder massakriert» worden, sagte Armeesprecher Peter Lerner.
Das Militär habe Ermittlungen eingeleitet, um die Verantwortlichen des «abscheulichen Angriffs» zu finden. Die Kinder im Alter von vier Monaten bis neun Jahren wurden leicht verletzt und ins Spital gebracht.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte Beratungen mit Sicherheitsvertretern an, um die «Mörder zu finden und die Sicherheit für alle israelischen Bürger zu verstärken». Sein Verteidigungsminister Mosche Jaalon versprach, die Behörden würden «keine Mühen scheuen», um die Verantwortlichen zu finden.
Drastischer äusserte sich Bildungsminister Naftali Bennett. Die Zeit der Gespräche mit den Palästinensern sei nun vorbei. «Es ist Zeit zu handeln», erklärte der Minister. «Ein Volk, dessen Anführer Mord unterstützen, wird niemals einen Staat haben.»
Die israelischen Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab. Wie im israelischen Fernsehen zu sehen war, ging eine Gruppe junger Siedler zu dem Angriffsort, darunter waren auch einige Vermummte. Sie warfen Steine auf vorbeifahrende palästinensische Autos.
Die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen beherrscht, begrüsste die Attacke auf die Siedlerfamilie. Der Angriff sei eine «Antwort auf die Verbrechen der Zionisten», erklärte die Bewegung.
Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland werden von den Palästinensern und der internationalen Gemeinschaft als illegal betrachtet und sind ein grosses Hindernis bei den direkten Nahost-Friedensgesprächen.
Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern hatten in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. In Jerusalem gab es schwere Auseinandersetzungen, die durch das jüdische Neujahrsfest und Konflikte um die Nutzung des Tempelbergs ausgelöst wurden.