Nach dem vereinbarten Waffenstillstand am Gazastreifen von Anfangs August gibt es für die Zivilbevölkerung eine weitere gute Nachricht. Israel hat die Erlaubnis erteilt, gesammelte Postsendungen ins Palästinensergebiet zuzustellen.
Der Postbeamter der Stadt Jericho, Ramadan Ghasawi, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass dieser Schritt von der Regierung vor «einigen Tagen» beschlossen wurde. Die Pakete und Briefe hatten sich an der Poststelle in Jericho angesammelt.
Zustellungen wurden aus «Sicherheitsgründen» unterbunden
Die Sendungen waren zwischen 2010 und 2018 abgeschickt worden. Israel, das sämtliche Grenzübergänge zum besetzten Westjordanland kontrolliert, habe die Zustellung aus Sicherheits- oder Verwaltungsgründen unterbunden, sagte Ghasawi.
In der Poststelle stapeln sich nun meterweise die Pakete. Laut Beobachtern seien die Mitarbeiter nun vollständig mit der Vorbereitung der Auslieferung beschäftigt. Wie lange das dauert, ist unklar.
Es ist eine «einmalige Übergabe»
Die dem Verteidigungsministerium unterstellte israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete (Cogat) bestätigte die Genehmigung für eine «einmalige Übergabe» der Postsendungen. Es handle sich um eine vertrauensbildende Massnahme, nachdem sich Israel und die Palästinenserbehörden vor einem Jahr auf ein Abkommen über die Zustellung von Post geeinigt hätten.
Bisher sei das Abkommen aber noch nicht vollständig in Kraft getreten, erklärte Cogat. Der palästinensische Minister für Telekommunikation, Allam Mussa, beschuldigte Israel, das Abkommen zu blockieren. (SDA)