Beim Gespräch sei es darum gegangen, den Terrorismus im Nahen Osten zu bekämpfen und den interreligiösen Dialog zu fördern, teilte der Vatikan am Samstag mit. Danach tauschten der Papst und Abbas Geschenke aus.
Franziskus überreichte dem Palästinenserpräsidenten eine Medaille mit einem Friedensengel, um den «schlechten Geist des Krieges zu zerstören». «Ich musste an Dich denken, weil Du ein Friedensengel bist», sagte er.
Erst am Mittwoch hatte der Kirchenstaat zum Ärger Israels mitgeteilt, nach 15-jährigen Verhandlungen in naher Zukunft ein erstes Abkommen mit dem «Staat Palästina» unterzeichnen zu wollen. Der vom Vatikan angestrebte Vertrag soll die Aktivitäten der katholischen Kirche in deren Gebieten regeln, zugleich wird darin ihre Staatlichkeit bekräftigt.
Der Vatikan hatte diese bereits Anfang 2013 anerkannt, nachdem den Palästinensern bei den Vereinten Nationen ein Beobachterstatus zugebilligt worden war. Neu ist dem Kirchenstaat zufolge, dass die Einschätzung nun erstmals in einem Vertrag festgehalten werden soll.
Im Abkommen spricht sich der Vatikan demnach für eine Beilegung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern «auf Grundlage einer Zweistaatenlösung» aus. Israel übte scharfe Kritik an dem geplanten Abkommen.
Abbas hielt sich in Rom auf, um am Sonntag auch an der Heiligsprechung der Ordensfrauen Marie Alphonsine Ghattas aus Jerusalem und Mariam Bawardi aus Galiläa teilzunehmen. Die Nonnen sind die ersten palästinensischen Araber, denen die Ehrung der katholischen Kirche zuteil wird. Ihre Heiligsprechung kündigte Franziskus im Februar an.
Ghattas wurde im Jahr 1847 in Jerusalem geboren, starb 1927 und wurde 2009 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Bawardi wurde im Jahr 1843 in Galiläa - heute im Norden Israels - geboren, wirkte in Frankreich, starb 1878 in Bethlehem und wurde 1983 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.