Konflikt im Nahen Osten eskaliert
Israel rächt iranische Raketen-Angriffe

Auf Drohgebärden und Anschuldigungen folgen nun Raketen: Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat in der Nacht auf Donnerstag eine neue Eskalationsstufe erreicht. Mehrere Menschen sollen durch Luftschläge getötet worden sein.
Publiziert: 10.05.2018 um 00:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:10 Uhr

Es ist eine Eskalation mit Ansage: Seit Monaten nahm die Spannung zwischen Israel und dem Iran stetig zu. Nun soll es gemäss israelischen Angaben in der Nacht auf Donnerstag zu Raketenangriffen und Vergeltungsschlägen gekommen sein.

TV-Bilder sollen israelische Raketen über der syrischen Hauptstadt Damaskus zeigen.
Foto: Reuters

Iranische Truppen sollen demnach von Syrien aus Armeestellungen auf den von Israel besetzten Golan-Höhen mit Raketen beschossen haben. Rund 20 Geschosse seien auf Ziele entlang der Grenze zu Syrien abgefeuert worden. Ein Sprecher der israelischen Armee bezeichnete den Schaden zwar als «begrenzt», dennoch sei es umgehend zu Vergeltungsschlägen gekommen.

Die israelische Armee hat dem Iran Raketenangriffe mit 20 Projektilen auf israelische Stellungen in den Golanhöhen vorgeworfen.
Foto: KEYSTONE/EPA/ATEF SAFADI

In Israel wurde seit Tagen mit einem Angriff seitens des Irans gerechnet. Bereits zuvor wurden deshalb die Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Syrien im Norden des Landes verstärkt. Im syrischen Gebiet befinden sich zahlreiche iranischen Einheiten, die an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad gegen Aufständische kämpfen. Die israelische Regierung sieht die Präsenz der Truppen auch als wachsende Bedrohung für das eigene Land.

Medienberichten zufolge schlugen israelische Raketen nach dem Angriff des Irans auch in Damaskus ein.
Foto: Reuters

Eskalation sei nicht die Absicht

Der Streit zwischen den beiden Ländern wurde zuletzt befeuert durch einen vielbeachteten TV-Auftritts des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Vor laufenden Kameras warf er dem Iran «dreiste Lügen» vor und sagte, man habe Beweise, dass der Iran weiterhin heimlich am Bau einer Atombombe arbeite. Die Ansprache Netanjahus soll auch mit dazu beigetragen haben, dass sich die USA am vergangenen Dienstag aus dem Atom-Abkommen zurückgezogen und damit den Iran wieder stärker ins Abseits gedrängt haben.

Der Auftritt von Benjamin Netanjahu war ein Frontalangriff auf den Iran.
Foto: Reuters

Bei den israelischen Angriffen auf iranische Ziele in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 23 Kämpfer getötet worden. Zwar versicherte die israelische Armee umgehend, eine militärische Eskalation mit dem Iran verhindern zu wollen. Die Entwicklung der letzten Wochen und Monate lässt jedoch wenig Hoffnung auf einen anderen Verlauf der Auseinandersetzung. (cat/SDA)

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