Die Sendung soll eine Art Bildungsfernsehen für Kinder sein. Erwachsene ziehen sich vor Schulkindern aus, um vermeintliche Makel oder Besonderheiten ihres Körpers zu zeigen. Die Kinder sollen dabei ein positives Körperbewusstsein entwickeln. Die ungewöhnliche Lehrmethode verärgert aber einige Zuschauer.
Die umstrittene Sendung «Ultra Strips Down» zeigt im dänischen Fernsehen beispielsweise eine Frau, die wegen starkem Gewichtsverlust mit überschüssiger Haut kämpft. Oder einen Mann mit Prothese am linken Unterschenkel. Beide stehen sie nackt im dänischen Fernsehen vor Kindern zwischen elf und 13 Jahren. Die Kinder stellen dann beispielsweise Fragen zum Körperbewusstsein oder Schamhaarwachstum.
«Lasst die Kinder in Ruhe!»
Manche Zuschauer reagieren verärgert auf die Sendung. Bei Twitter bezeichnet ein Nutzer die Sendung als «ekelerregend» und fordert «Lasst die Kinder in Ruhe!» Ein anderer Nutzer meint, die Show zerstöre den Verstand der Kinder und sei «krank».
Ein anderer Nutzer unterstellt den Machern Profitgier auf Kosten der Kinder: «Die Produktionsfirma weiss genau, dass dies Schock und Reaktion hervorrufen wird, und genau deshalb kamen sie auf die Idee, durch Provokation mit Kindern Publikum zu generieren. Ist das nicht Ausbeutung von Kindern?»
Sendung ist bereits ausgezeichnet
Doch die Macher wehren sich. «Das hat nichts mit Sex zu tun, es geht darum, den Körper als natürlich anzusehen, so wie es Kinder tun», sagt der Gastgeber der Sendung, Jannik Schow, zur «New York Times». «90 Prozent der Körper, die man in sozialen Medien sieht, sind perfekt, aber so sehen 90 Prozent nicht aus.» Die Sendung solle den Mythos des «perfekten» Körpers entlarven.
Die Produzenten beteuern, dass die Eltern der Kinder vorher ihre Einwilligung zum Auftritt gegeben und sie sich als Macher der Show immer wieder rückversichert hätten, ob die Kinder sich wohlfühlten.
Dem Erfolg der Show tut die aktuelle Kritik offenbar keinen Abbruch: Sie wurde beim dänischen Fernsehfestival als bestes Kinderprogramm des Jahres ausgezeichnet und läuft mittlerweile in der zweiten Staffel. (hac)
