Gal Gadot wird Opfer von Fake-Porn-Attacke
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«Wonder Woman»-Schauspielerin:Gal Gadot wird Opfer von Fake-Porn-Attacke

Nackt auf Knopfdruck
App zum virtuellen Entkleiden von Frauen abgeschaltet

Mit der App DeepNude liessen sich normale Bilder von Frauen im Handumdrehen in Nacktfotos umwandeln. Nach massivem Protest gegen die Software haben die Entwickler diese nun aus dem Verkehr gezogen.
Publiziert: 29.06.2019 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2019 um 17:11 Uhr
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Die Schauspielerinnen Gal Gadot und Natalie Portman oder Kim Kardashian wurden auf der Homepage des DeepNude-Anbieters als Beispiele aufgeführt.

Nach einem Sturm der Entrüstung im Internet haben die Macher einer App zur virtuellen Entkleidung von Frauen diese abgeschaltet. Die Entwickler, die ihren Standort in Estland angeben, erklären im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie hätten die Nachfrage nach der App DeepNude bei weitem unterschätzt.

«Wir hätten niemals gedacht, dass sich das so verbreiten würde und wir nicht mehr in der Lage sind, den Datenfluss zu kontrollieren», heisst es von den Machern der App. Trotz Sicherheitsmassnahmen sei das Risiko eines Missbrauchs bei insgesamt rund 500'000 Nutzern zu gross. «Wir wollen auf diese Weise kein Geld machen», erklären die Entwickler.

Kein Gegenstück für Männer

Sie hatten DeepNude vor einigen Monaten gestartet und dabei auf die so genannte Deepfake-Technologie zurückgegriffen, bei der täuschend echte Bilder erzeugt werden. In Artikeln in der «Washington Post», «Vice» und anderen Medien wurde gezeigt, wie die App dazu verwendet werden kann, ein Foto von einer bekleideten Frau aufzunehmen und dieses in ein Nacktbild umzuwandeln. Eine männliche App-Version existierte nicht.

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«Dies ist eine entsetzlich zerstörerische Erfindung, und wir hoffen, dass Ihr bald die Konsequenzen für Euer Handeln zu spüren bekommt», twitterte die Gruppe Cyber Civil Rights Initiative (CCRI), die sich für den Schutz vor so genannter Rache-Pornografie einsetzt.

«Groteske sexuelle Fantasien»

Die Professorin für Recht und CCRI-Vorsitzende Mary Anne Franks twitterte, es sei gut, dass die App abgeschaltet worden sei, aber die Begründung ergebe keinen Sinn. Die App sei darauf ausgerichtet gewesen, den «grotesken sexuellen Fantasien armseliger Männer» zu dienen. Kritiker befürchten überdies, dass einige Versionen der Software weiter verfügbar sein könnten.

Mit der Deepfake-Technologie wurden auch schon gefälschte pornografische Videoclips produziert und ins Internet gestellt, in denen vermeintlich bekannte Schauspielerinnen zu sehen sind. Zudem wurden Videos in Umlauf gebracht, bei denen prominenten Persönlichkeiten Sätze in den Mund gelegt wurden, die sie in Wirklichkeit nie gesagt haben. (SDA/noo)

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