Nachfolgerin von Baerbock und Habeck trotz Bonus-Wirren
Ricarda Lang (28) ist neue deutsche Grünen-Chefin

Die Bundestagsabgeordneten Ricarda Lang (28) und Omid Nouripour (46) sind beim Online-Parteitag der Grünen am Samstag zu den neuen Parteivorsitzenden gewählt worden. Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
Publiziert: 29.01.2022 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2022 um 17:45 Uhr
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Die 28-jährige Ricarda Lang ist in Deutschland zur neuen Grünen-Vorsitzenden gewählt worden.
Foto: Keystone/dpa/Kay Nietfeld

Die Grünen haben nach ihrem Einstieg in die Ampel-Bundesregierung zwei neue Vorsitzende gewählt. Die linke Sozialpolitikerin Ricarda Lang (28) und der Realo-Aussenpolitiker Omid Nouripour (46) wurden am Samstag zum neuen Führungsduo gekürt. Lang erhielt am Samstag nach Parteiangaben 75,93 Prozent der abgegebenen Stimmen und Omid Nouripour kam auf 82,58 Prozent. Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden, was bis zum 14. Februar geschehen soll. Die Grünen werden traditionell von einer Doppelspitze geführt.

Lang konnte wegen einer Corona-Infektion nicht auf der Bühne im Berliner Velodrom sprechen, wo ein überschaubarer Kreis von Spitzen-Grünen versammelt war. Die mehrere Hundert Delegierten waren online zugeschaltet. Die neuen Parteivorsitzenden lösen Annalena Baerbock (41) ab, die die Partei gemeinsam mit Robert Habeck (52) vier Jahre lang führte und als Aussenministerin gemäss der Grünen-Satzung nicht Parteivorsitzende bleiben kann.

Umstrittene Corona-Boni

Bisher war die Parteilinke Lang Vizechefin und frauenpolitische Sprecherin der Grünen und damit bereits seit 2019 Teil des Bundesvorstands. Damit war sie auch an jener umstrittenen Entscheidung im Winter 2020 beteiligt, mit der der Vorstand Corona-Boni von 1500 Euro für alle Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle genehmigte – und damit auch für sich selbst. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Anfangsverdachts der Untreue gegen den Vorstand, der das Geld inzwischen zurückgezahlt hat.

Lang kommt aus der Nähe von Stuttgart und zog nach der Wahl im September erstmals als Abgeordnete in den Bundestag ein. Sie engagierte sich bisher insbesondere in der Sozial- und Gesundheitspolitik sowie für Gleichstellung. Von 2017 bis 2019 war sie Chefin der Nachwuchsorganisation Grüne Jugend. (SDA)

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