Die restlichen Schülerinnen und Schüler sollten weiter online lernen. Doch beim Online-Unterricht im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt gibt es ein Problem: Weniger als die Hälfte der knapp 1,4 Milliarden Inder haben Zugang zum Internet.
Die Vereinten Nationen warnen im Zusammenhang mit den Schulschliessungen und verbreiteter Armut in Folge der Pandemie vor einer Zunahme von Kinderarbeit und Kinderehen. Trotzdem war die Wiederöffnung der Schulen kein grosses politisches Thema - auch, weil viele reiche Familien Angst haben, ihre ungeimpften Kinder zur Schule zu schicken, sie zuhause gutes Internet haben und auch die Betreuung der Kinder in der Grossfamilie sichergestellt ist. Durch die langen Schliessungen dürfte sich die Kluft zwischen Reich und Arm vergrössert haben.
Inzwischen sind die Corona-Zahlen in Indien wieder relativ niedrig. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs ist in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich geregelt. In Neu Delhi öffneten staatliche Schulen ab der 9. Klasse im September - am Montag dann auch alle anderen Klassenstufen. Privatschulen entscheiden selbst. Viele sind noch zu.
(SDA)