Nach zwei Jahren Corona-Pause
Münchner Oktoberfest findet wieder statt

Das Münchner Oktoberfest findet nach zweijähriger Unterbrechung wegen der Coronakrise in diesem Jahr wieder statt – und zwar ohne irgendwelche Auflagen.
Publiziert: 29.04.2022 um 13:22 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2022 um 17:01 Uhr
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Zwei Jahre lang gab es wegen Corona kein Oktoberfest. Nun darf wieder gefeiert werden.
Foto: keystone-sda.ch

Nach zweijähriger Corona-Zwangspause findet in diesem Jahr wieder das Oktoberfest in München statt. Das teilte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (63) am Freitag mit. Zugangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll es demnach nicht geben.

Am 17. September soll es somit auf der Theresienwiese erstmals wieder heissen: «Ozapft is». Das Fest dauert bis zum 3. Oktober.

Reiter sagte, er habe sich die Entscheidung zur Veranstaltung des grössten Volksfests der Welt nicht leicht gemacht. Politisch finde er die Lage wegen des Kriegs in der Ukraine belastend. Es müsse aber jeder für sich selbst entscheiden, ob er trotz des Kriegs feiern wolle.

Appell an die Wiesnwirte

Bei der Coronalage müsse er zur Kenntnis nehmen, dass sowohl vom Bund als auch von Bayern keine Beschränkungen des öffentlichen Lebens mehr vorgesehen seien. Damit könne auch das Oktoberfest stattfinden.

Reiter sagte, er habe sich eng unter anderem mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59) ausgetauscht. Er hätte als Münchner Oberbürgermeister gern Zugangsbeschränkungen wie 2G gesehen. Dies sei aber angesichts der Rechtslage nicht mehr möglich, weshalb es einen unbeschränkten Zugang geben werde.

An die Wiesnwirte appellierte Reiter, nun nicht die hohe Inflation als Grund für starke Steigerungen des Bierpreises zu nutzen. Das Oktoberfest müsse seinen Volksfestcharakter behalten.

Längere Pause nur in Kriegszeiten

Zuletzt war nach einem Auftritt des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko (50) im Münchner Stadtrat per Live-Schalte debattiert worden, ob angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und des Leidens der Menschen fröhlich gefeiert werden könne.

Die Wiesnwirte hatten entgegnet, es trage zur Völkerverständigung bei, wenn Menschen aus aller Welt friedlich zusammen feierten. Argumentiert wurde auch, eine Absage spiele eher Kremlchef Wladimir Putin (69) in die Hände, weil dies seine Macht zeige.

Rund sechs Millionen Besucher lockte das grösste Volksfest der Welt vor der Pandemie an. 2020 und 2021 war es wegen Covid-19 abgesagt worden. Längere Pausen gab es in der über 200-jährigen Geschichte des Volksfestes nur in Kriegszeiten.

Kurzzeitig war überlegt worden, ob das Fest wegen der im Herbst steigenden Infektionszahlen vorverlegt werden könnte. Das wurde aber rasch verworfen. (SDA/AFP)


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