Nach Wahlen in der Türkei
Erdogan kündigt weitere Militäroffensiven in Syrien an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für die Zeit nach den Neuwahlen im Juni weitere Militäroffensiven jenseits der Grenzen seines Landes angekündigt. Die Türkei werde «zusätzliche Offensiven» wie jene in Syrien gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Kurdenmiliz YPG beginnen, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul bei der Präsentation des Wahlprogramms seiner islamisch-konservativen Partei AKP.
Publiziert: 07.05.2018 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:45 Uhr

Ziel der neuen Offensive werde es sein, die türkischen Grenzen «von Terrororganisationen zu reinigen«, sagte Erdogan. Weitere Angaben zu Ort und Zeitpunkt der angekündigten Offensiven machte der Präsident jedoch nicht.

Erdogan will YPG in Nordsyrien loswerden

Türkische Truppen hatten sich von August 2016 bis März 2017 in Syrien am Kampf gegen den so genannten Islamischen Staat (IS) beteiligt. Anfang dieses Jahres unternahm die Armee eine Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz im nordsyrischen Afrin.

Ankara betrachtet die YPG in Syrien wegen ihrer engen Verbindungen zur in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung.

Erdogan hatte nach der Afrin-Offensive bereits mehrmals angekündigt, auch die von der YPG kontrollierte Stadt Manbidsch angreifen zu wollen. Zudem wurde jüngst spekuliert, Ankara plane eine Offensive in den nordirakischen Kandil-Bergen. Dort unterhält die PKK seit langem Stützpunkte.

Die Türkei hält am 24. Juni vorgezogene Neuwahlen ab. Gewinnt Erdogan im ersten Wahlgang, ist seine angestrebte Umwandlung der Türkei in ein Präsidialsystem endgültig vollzogen. Er wäre Staats- und Regierungschef zugleich. So viel Macht in den Händen eines einzigen Politikers gab es seit dem Ende des Osmanischen Reichs 1923 noch nie.
Foto: ADEM ALTAN

Wahlen in der Türkei

Die Zeit nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen bezeichnete der Staatschef als «neue Ära». Zugleich kündigte er an, weiterhin den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union anzustreben.

Erdogan hatte vergangenen Monat überraschend für den 24. Juni Parlaments- und Präsidentschaftswahlen angesetzt. Eigentlich wären die Urnengänge erst im November 2019 fällig gewesen. (SDA)

Krieg in Syrien

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
KEYSTONE/AP/STR

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

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