Nach Vorwürfen wegen Bezahlung der Ehefrau
Fillon hat «nichts zu verstecken»

François Fillon, Kandidat der Partei Les Républicains für die Präsidentschaftswahlen 2017, stellte sich heute der Presse. Er nahm Stellung zu den Vorwürfen, er habe seine Frau «fürs Nichtstun» bezahlt.
Publiziert: 06.02.2017 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:51 Uhr
François Fillon und seine Frau Penelope.
Foto: KEYSTONE/AP/Thibault Camus

François Fillon stellte sich heute Nachmittag der Presse in Frankreich, um über seine Pläne für die Zukunft zu sprechen. In die Schlagzeilen war Fillon geraten, da er seine Ehefrau Penelope einem Medienbericht zufolge jahrelang unrechtmässig als parlamentarische Mitarbeiterin bezahlt habe (BLICK berichtete).

Die Satire- und Investigativzeitung «Canard Enchaîné» schrieb zunächst von Zahlungen in der Höhe von 600'000 Euro, anschliessend gar von 930'000 Euro.

Medienkonferenz vor 250 Journalisten

Fillon sagte heute vor rund 250 Journalisten, er verstehe die Bedenken der Bevölkerung und werde sich deshalb auch äussern. «Ich habe nichts zu verstecken, ich werde Klarheit schaffen.» Er habe in seiner politischen Karriere während 32 Jahren noch nie so etwas Ähnliches erlebt.

Während vier Stunden war er zuvor von der Polizei einvernommen worden. «Ja, ich habe meine Frau als Mitarbeiterin angestellt», sagte Fillon. Während 15 Jahren hatte sie den Posten ausgeübt. Er habe sie aber angemessen bezahlt, auch im Wissen über ihre Bildung. Anschliessend erklärte er ausführlich, welche Aufgaben seine Frau innehatte.

Der einzige Fehler, den er gemacht habe, sei es gewesen, sie anzustellen – aber nicht, sie für ihre Arbeit zu bezahlen. Er habe «dem Vertrauensverhältnis innerhalb der Familie mehr Bedeutung gegeben», das sei falsch gewesen. Ein moralischer Fehler.

Vorwürfe wurden immer gröber

Gegenüber «Canard Enchaîné» hatte Fillon angegeben, seine Frau habe jahrelang als seine parlamentarische Assistentin gearbeitet. Zudem soll sie von einer Zeitschrift ein Gehalt bekommen haben, die einem Freund ihres Mannes gehört. Der damalige Redaktionsleiter hatte ausgesagt, sie habe nie für das Magazin gearbeitet.

Darüber hinaus soll Fillon zwei seiner Kinder in seiner Zeit als Senator als Mitarbeiter beschäftigt haben. In diesem Fall beliefen sich die Einkünfte auf 84'000 Euro.

Noch heute ist unklar, von wem die Zeitung die Informationen erhalten hatte. (stj)

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