Nach versenktem Streifenwagen im Rhein
Hier säuft die deutsche Feuerwehr ab

Vor einer Woche fischte die deutsche Polizei mithilfe der Schweizer Armee ein Dienstfahrzeug aus dem Rhein. Fast zeitgleich hat auch die Feuerwehr in Konstanz eines ihrer Autos im Wasser versenkt.
Publiziert: 04.09.2015 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:09 Uhr
:Hier säuft die deutsche Feuerwehr ab
Von Andrea Cattani

Am 16. August erreicht die örtliche Feuerwehr ein Notruf aus dem Hafen von Konstanz, nachdem auf einer Segelyacht ein Feuer ausgebrochen war. Von den Einsatzkräften ist grosse Eile gefordert, denn bereits ragt eine meterhohe Rauchsäule über das Hafenbecken.

Zu eilig unterwegs ist dann offenbar der Einsatzleiter der Feuerwehr Konstanz, Kommandant Klaus-Dieter Quintus. Mit Blaulicht und Sirene kommt er in seinem Einsatzwagen aufs Hafen-Areal neben dem Grossaquarium «Sea Life» gebraust und sucht hastig einen Parkplatz für sein Auto. Statt das Fahrzeug aber einfach am Strassenrand abzustellen, rast Quintus über das Trottoir hinaus und donnert fast ungebremst in ein kleines Wasserbecken.

Nicht bedacht, dass da noch Wasser sein könnte

Der Crash wird von zahlreichen Passanten verdutzt mitverfolgt. Ein Sea-Life-Besucher hielt die absurde Szene mit seinem Handy in einem Video fest. Auf Youtube ist der Film bereits ein Hit, der über 100'000 Mal angeklickt wurde.

Von der deutschen Regionalzeitung «Südkurier» auf den Vorfall angesprochen, reagiert Kommandant Quintus zunächst mit einem verlegenen «Ohje». Dann die Erklärung: Auf der Suche nach einem Parkplatz habe er gedacht, die Pflanzen im Becken des Sea Life gehörten zu einer Wiese. Dass da auch noch Wasser sein könnte, habe er nicht bedacht, sagt Quintus.

Auch die Fische kamen mit dem Schrecken davon

Trotz der unfreiwilligen Wasserung des Fahrzeugs war der Einsatz für die Feuerwehr ein voller Erfolg. Nicht nur konnte das Feuer auf der Yacht innert kürzester Zeit und ohne Personenschaden gelöscht werden. Auch das Einsatzauto blieb unversehrt: «Es hat nicht einmal einen Kratzer», sagt Quintus. Und: Wie das Sea-Life-Aquarium mitteilt, kamen auch alle Fische im kleinen Becken mit dem Schrecken davon.

Diesmal nicht zum Einsatz kam die Schweizer Armee. Das war vor rund einer Woche noch anders: Am 24. August bergen beim Mumpf im Kanton Aargau 50 Pontoniere des Militärs ein deutsches Polizeiauto aus dem Rhein (Blick.ch berichtete). Der Streifenwagen war vor zwei Jahren während einer Personenkontrolle bei Bad Säckingen (D) in den Rhein gerollt und spurlos verschwunden. Erst Blick-Leserreporter und Hobbytaucher Michael Tschannen (43) konnte das Wrack wiederfinden.

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