Tengelmann-Milliardär Karl-Erivan Haub vermisst
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Nach Tour am Klein Matterhorn:Tengelmann-Milliardär Karl-Erivan Haub vermisst

Nach Verschwinden im Wallis
Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub (†58) offiziell für tot erklärt

Am 7. April 2018 verschwand der deutsche Milliardär Karl-Erivan Haub (†58) im Wallis. Seine Leiche wurde nie gefunden. Nun wurde er offiziell für tot erklärt.
Publiziert: 23.06.2021 um 14:44 Uhr
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Wird seit über drei Jahren in der Schweiz vermisst: Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. Nun wurde er für tot erklärt.
Foto: imago images/Sven Simon

Mehr als drei Jahre nach seinem Verschwinden in den Schweizer Alpen gilt der frühere Chef der deutschen Tengelmann-Handelsgruppe, Karl-Erivan Haub (†58), offiziell als tot. Der Beschluss des Amtsgerichts Köln, mit dem der Milliardär für tot erklärt worden war, ist seit Dienstag rechtskräftig.

Gegen die Entscheidung sei innerhalb der vom Verschollenheitsgesetz vorgegeben Frist keine Beschwerde eingelegt worden, teilte das Amtsgericht mit. Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Deutschen, war im April 2018 in Zermatt allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie geht davon aus, dass der damals 58-Jährige am Klein Matterhorn tödlich verunglückte. Aus dem Familienkreis war im Oktober vergangenen Jahres der Antrag gestellt worden, Karl-Erivan Haub für tot zu erklären.

Es gab einen langen Familienstreit

Das Kölner Amtsgericht hatte Haub im Mai für tot erklärt. In den vergangenen Monaten hatte es Medienberichte über Zweifel am Tod des erfahrenen Skiläufers gegeben. Das Gericht hält sie aber nicht für belegbar. Solche Vermutungen fussten auf «Vermutungen und nicht prüfbaren Unterlagen», hatte es festgestellt.

Nach dem Verschwinden von Karl-Erivan Haub hatte dessen jüngerer Bruder Christian die alleinige Geschäftsführung in dem milliardenschweren Handelskonzern übernommen, zu dem unter anderem der Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi gehören. Bislang gehörte der Familienkonzern jeweils zu gut einem Drittel Karl-Erivan Haub und dem gegenwärtigen Chef Christian Haub.

Die restlichen Anteile besitzt der dritte Bruder Georg Haub. Nach einem lange schwelenden Familienstreit hatten sich die Erben von Karl-Erivan Haub im April bereit erklärt, ihre Anteile an der Tengelmann Warenhandels-KG an Christian Haub zu verkaufen.

Geheimnisvolle Russin

Karl-Erivan Haub ist zwar nun für tot erklärt worden. Dennoch bleibt sein Verschwinden ein Rätsel – die Leiche ist bis heute nicht gefunden worden. Russland spielt eine grosse Rolle beim Aufrollen des Falls des Tengelmann-Chefs. Gemäss Auswertung seiner Handydaten hatte Haub ein Doppelleben in Russland geführt und dort eine Geliebte besucht.

Noch pikanter: Am Abend des 6. April 2018, also am Vorabend seines Verschwindens, telefonierte Haub zweimal mit der Russin Nina S.* (41). Gemäss RTL-Quellen aus Geheimdienst-Kreisen soll es sich bei der Frau um eine aktive Agentin des russischen Inland-Geheimdienstes FSB handeln. Unklar sei aber, ob Nina S. auch Haubs Geliebte war. Offiziell ist Nina S. Marketing-Direktorin einer Agentur in St. Petersburg. Half sie beim Verschwinden?

Die Familie Haub hält nicht viel von dieser Theorie. Auf RTL-Anfrage an Familie Haub antwortet Karl-Erivans jüngerer Bruder Christian (57) am 27. Mai 2021 schriftlich: «Nach Jahren intensiver Arbeit, auch im Ausland, müssen wir aber feststellen, dass es bis heute keine stichhaltigen Beweise und letztlich auch kein stichhaltiges Motiv gibt, die die Richtigkeit der alternativen Theorien stützen würden.» (SDA/jmh)

* Name geändert


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