Der Terrormiliz Islamischer Staat ist im Blutrausch. Die Nachrichten, die in den vergangenen Wochen und Monaten von Terroranschlägen und Attentaten im Namen des Islams die Runde machen, scheinen nicht abzureissen. Die Abstände zwischen den Attentaten werden immer kürzer, die Angriffe immer brutaler.
Allein letzte Woche verübte der IS vier Attentate. Am Dienstag töten drei Selbstmordattentäter am Atatürk-Flughafen in Istanbul 44 Menschen. Am Freitag sterben in einem Café in Bangladesch 20 Menschen bei einer IS-Geiselnahme. Gestern kommen bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad mindestens 213 Menschen ums Leben, mehr als 200 Zivilisten werden verletzt.
Doch was ist der Grund für diesen immer rasantere Wahnsinn? Für viele Experten ist klar, dass er mit dem Niedergang des Kalifats in Syrien und im Irak zu tun hat. Dort verliert der IS immer mehr von seinem Herrschaftsgebiet. Im Irak sind es schon fast 50 Prozent.
«Mit Anschlägen, die internationale Schlagzeilen machen, soll der Niedergang des Kalifats kaschiert werden. Die Führung der Terrororganisation hat begriffen, dass das Spiel aus ist. Nun wird der Abgang möglichst blutig inszeniert», schreibt der Nahost-Korrespondent Alfred Hackelsberger in einem Artikel der «Welt».
Deshalb setze der IS nun auf «Dauerterror». Davor warnte auch der CIA-Direktor John Brennan. Er sagte in einem Interview: «Der IS hat Tausende von Leuten, die nicht nur über den Nahen Osten verteilt sind, sondern auch von Westafrika über Südostasien und darüber hinaus.»
Weitere IS-Anschläge könnten also folgen. Die Angst vor dem «grossen Finale» des IS wächst. Ein heikler Tag ist zum Beispiel der Mittwoch: Dann ist der zweite Jahrestag der Ausrufung des Kalifats. (stj)