«Ich werde antreten, um zu gewinnen», sagte der Ex-Gourverneur von Florida bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur an der Uni von Miami. Der Bush-Spross hat beim parteiinternen Vorwahlkampf der Republikaner beste Chancen. Allerdings hat gestern ein ebenfalls bekannter und finanzkräftiger Republikaner seine Kandidatur erklärt: Immobilien-Tycoon Donald Trump (69). In Amerika freut man sich aber auf einen neuen Kampf der Dynastien: Jeb Bush gegen Ex-First-Lady Hillary Clinton (67).
Noch verzichtet Bush auf direkte Hinweise auf seinen Hintergrund. Der Kandidat hat andere gute Argumente: Er ist mit der Mexikanerin Columba (61) verheiratet und spricht Spanisch. Das wichtige Stimmenpotenzial der Latinos, die oft für die Demokraten stimmten, ist in Reichweite. Nicht ohne Hintergedanken kündigte Jeb eine Einwanderungsreform an.
Auch sonst pflegt der dritte Bush einen eigenen, moderateren Stil als die Verwandtschaft. «Niemand verdient das Präsidentenamt wegen seiner Familienbande», sagt er etwa. Und beim Wahlkampfauftakt suchte man Vater George H. W. und Bruder George W. vergeblich. Einzig Mutter Barbara (90) sass im Publikum. Die Distanz zu den beiden Ex-Präsidenten dürfte sich auszahlen. Sein Bruder George W. gilt wegen des umstrittenen Einmarsches in den Irak 2003 immer noch als Kriegstreiber. Auch Vater George H. W. war eher unbeliebt: Er steuerte die USA zu Beginn der 90er-Jahre in eine Wirtschaftskrise und wurde nach lediglich einer Amtszeit von Bill Clinton abgelöst.
Dennoch dürfte Jeb Bush früher oder später seinen Namen in die Waagschale werfen: Ein Bush öffnet schliesslich in den USA immer noch viele Türen und – noch wichtiger – Portemonnaies. Die teure Wahlkampfkampagne lässt sich nur mit treuen Spendern finanzieren. Die Unterstützer von Vater und Bruder werden sich wohl auch für Bush III. erwärmen.