«Die Lehre, die ich daraus ziehe, ist zunächst Ordnung, Ordnung, Ordnung», sagte er am Montag in einem Interview der Sender France 2 und TF1. Macron fügte hinzu: «Unser Land braucht die Rückkehr der Autorität auf allen Ebenen und zuerst in der Familie.» Bei vielen Jugendlichen sei es nicht das Bildungswesen und noch weniger die Polizei, die das Problem lösen könnten. Man müsse die Ursachen behandeln, sagte Macron, «und deshalb müssen wir bei manchen Familien das Verantwortungsgefühl wecken.»
Ende Juni war der 17 Jahre alte Nahel bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe von Paris durch den Schuss eines Polizisten getötet worden. Daraufhin erschütterten schwere Krawalle nächtelang Frankreich. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Inzwischen haben die Unruhen nachgelassen. Französische Versicherer schätzen, dass Schäden in Höhe von etwa 650 Millionen Euro angerichtet wurden. Gegen den Beamten, der den tödlichen Schuss auf den Jugendlichen abgab, wird wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt.
Macron kündigte auch an, stark beim Thema Jugend investieren zu wollen. Auch wolle man an der Prävention von Unruhen arbeiten und sich damit beschäftigen, dass Schwierigkeiten häufig in denselben Vierteln aufträten. Auch die Reglementierung von Inhalten in sozialen Netzwerken stehe im Fokus.
(SDA)