Nach Ukraine-Friedenskonferenz in Davos
Die Schweiz verspielt ihre Macht als Vermittlerin

Der ukrainische Präsident Selenski hat am Wochenende eine hochkarätige Delegation ins Bündnerland geschickt, um für seinen Friedensplan zu weibeln. Die Schweiz stellt sich hinter Kiews Forderungen – und bricht mit ihrer traditionellen Rolle. Ein heikles Spiel.
Publiziert: 14.01.2024 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 12:07 Uhr
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Wolodimir Selenski reist am Montag nach Bern und weilt am Dienstag am WEF in Davos.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Wolodimir Selenski reist am Montag nach Bern und weilt am Dienstag am WEF in Davos.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Samuel SchumacherAusland-Reporter

Im verschneiten Davos wird diese Woche wieder geredet, in der verschneiten Ukraine weiter gekämpft. Die beiden Welten könnten nicht weiter auseinanderliegen. Und doch wird sich im alpinen Winter-Städtchen alles um die Kriegshölle in der eisigen Ukraine drehen. Präsident Wolodimir Selenski (45) kommt persönlich – und hat am Wochenende schon mal eine Delegation vorgeschickt, um am Rande des 54. Weltwirtschaftsforums (WEF) für seinen Zehn-Punkte-Friedensplan zu weibeln.

Der Plan hält fest, welche Bedingungen Russland erfüllen muss, bevor die Ukraine sich zu Verhandlungen bereiterklärt. Unter anderen soll Wladimir Putin (71) seine Truppen aus dem gesamten ukrainischen Gebiet abziehen (Punkt 6) und alle Kriegsgefangenen (inklusive der mehr als 20'000 ukrainischen Kinder, die nach Russland entführt worden sein sollen) freilassen (Punkt 4). In Davos will die ukrainische Delegation – genau wie zuvor an den Konferenzen in Kopenhagen, Jeddah und Malta – weitere Regierungen dazu bringen, sich hinter den Plan zu stellen. Die Schweiz macht mit – und verspielt sich genau damit ihren grössten Joker. 

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