«Das war ein sehr guter Auftritt und das hilft uns», sagte Hessens Ministerpräsident und CDU-Vize Volker Bouffier am Montag beim Eintreffen zu einer Sitzung des CDU-Präsidiums, der engsten Parteispitze um Laschet. Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sagte, Laschet habe die Dinge auf den Punkt gebracht und deutlich gemacht, dass es bei der Wahl um eine Richtungsentscheidung gehe. Am 26. September wird in Deutschland ein neues Parlament - der Bundestag - gewählt.
Mit Blick auf die schlechten Werte für CDU-Chef Laschet in einer Forsa-Blitzumfrage, die am Sonntagabend im Anschluss an das erste grosse TV-Triell bei den Sendern RTL und ntv gezeigt wurde, sagte Hans: «Eine Bundestagswahl ist ein Dauerlauf. Da braucht man Steherqualitäten. Die hat Armin Laschet wie kaum ein anderer.» Bei dem Fernsehauftritt hatten sich Laschet, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock einen Schlagabtausch geliefert.
36 Prozent der rund 2500 Befragten der repräsentativen Umfrage gaben an, Scholz habe das Triell gewonnen. 30 Prozent sahen Baerbock vorn, nur 25 Prozent Laschet. Auch auf die Frage, wer am sympathischsten gewirkt habe, lag Scholz mit 38 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt von Baerbock (37 Prozent) und abgeschlagen Laschet (25 Prozent). Laschet, Scholz und Baerbock hatten über Fragen wie Aussen- und Sicherheitspolitik debattiert, das Debakel in Afghanistan, über die Coronapolitik, den Kampf gegen den Klimawandel und die Steuerpolitik.
Bouffier sagte über die Schlussphase im Wahlkampf: «Das wird ein ganz hartes Rennen.» Man werde gemeinsam mit Laschet kämpfen. Zugleich betonte er, im TV seien Kanzlerkandidaten und eine Kandidatin aufgetreten. Gewählt würden aber Parteien. Entscheidend sei bei der Wahl am 26. September die Frage: «Soll die Union dieses Land politisch führen oder die SPD mit irgendeiner Linkskoalition.» Scholz habe sich auch bei dem Triell geweigert, eine klare Antwort zu geben, ob er eine Regierung mit der Linkspartei eingehen würde. Er sei Mitglied der aktuellen Regierung aus CDU, CSUund SPD und versuche, «sowas Ähnliches wie Angela Merkel» zu machen. «Aber das ist eine Art politische Erbschleicherei. Das werden wir deutlich machen.» Merkel (CDU) tritt nicht mehr zur Wahl an.
(SDA)