Die Zahl der Toten der Tsunami-Katastrophe in Indonesien ist auf mindestens 281 gestiegen. Nach Angaben der Behörden wurden über 1000 Menschen verletzt. Die meisten Opfer waren demnach indonesische Urlauber. Die Suche nach Überlebenden dauerte am Montag weiter an. Die Zeitung Jakarta Post meldete am Montag 57 Vermisste.
Auch zwei Tage nach der verheerenden Flutwelle vom Samstagabend waren einige betroffenen Gebiete noch schwer zugänglich, Trümmer und umgestürzte Bäume machten Strassen unpassierbar, rund 700 Gebäude sind zerstört. Mehr als 10'000 Bewohner der Küstenregionen wurden in höhere Gebiete zwangsevakuiert. Die Flutwarnung wurde um einen Tag bis Mittwoch verlängert.
Der Tsunami hatte am Wochenende ohne Vorwarnung mehrere Küstengebiete der Inseln Java und Sumatra getroffen. Als Auslöser gilt ein Unterwasser-Erdrutsch im Meer nach einem Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau. Indonesien verfügt trotz seiner exponierten Lage auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring über kein Vorwarnsystem für Vulkanausbrüche und Unterwasser-Erdrutsche.
Präsident Joko Widodo erklärte am Montag bei einem Besuch im Katastrophengebiet, er habe nun den Kauf eines Frühwarnsystems angeordnet.
Unterdessen wurden die ersten Toten beerdigt. In Süd-Lampung wurden nach Angaben eines örtlichen Militärkommandeurs 16 Tsunami-Opfer in einem Massengrab beigesetzt.