Nach Trump lädt ihn auch Putin ein
Alle wollen Kim

Plötzlich beliebt! Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat sich vom Buhmann zum begehrten Verhandlungspartner gemausert. Jetzt wird er nicht nur in Washington, sondern auch in Moskau zu einem Besuch erwartet.
Publiziert: 15.06.2018 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:00 Uhr
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Abgang nach dem Gipfel: Kim Jong Un und Donald Trump.
Foto: Getty

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nach Russland eingeladen. Putin bat den nordkoreanischen Politiker Kim Yong Nam bei einem Treffen am Donnerstag, die Einladung weiterzuleiten. Kim Yong Nam ist nicht zu verwechseln mit Kim Jong Uns Bruder Kim Jong Nam, der im Februar 2017 bei einem Giftanschlag in Malaysia getötet wurde. Der Politiker ist Vorsitzender des Präsidiums der Obersten Volksversammlung Nordkoreas und damit nominell der Staatschef des Landes.

Der Vorsitzende des Präsidiums der Obersten Volksversammlung Nordkoreas, Kim Yong Nam (l.), bei seinem Treffen mit Wladimir Putin im Kreml.
Foto: ALEXEI DRUZHININ / SPUTNIK / KREMLIN POOL

Kim Yong Nam überreichte Putin seinerseits eine Botschaft von Kim Jong Un. Der  Inhalt des Schreibens ist nicht bekannt.

Atom-Gipfel in Singapur

Die Einladung des nordkoreanischen Machthabers nach Moskau erfolgt nur wenige Tage nach dem historischen Atom-Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un in Singapur. Es war die erste Begegnung eines US-Präsidenten mit einem nordkoreanischen Machthaber. Bei dem historischen Treffen unterzeichneten beide Politiker eine eher vage Vereinbarung, die «baldmöglichst» Gespräche vorsieht, um die Ergebnisse «zügig» umzusetzen. 

Kurz darauf luden sich die beiden Staatschefs gegenseitig ein: Trump will Kim laut eigenen Angaben «zu einem angemessenen Zeitpunkt» im Weisse Haus empfangen. «Wir wollen den Weg noch ein bisschen weitergehen», sagte der US-Präsident. Trump könne sich auch vorstellen, «zu einem bestimmten Zeitpunkt» Pjöngjang zu besuchen.

Trump bald in Pjöngjang?

Die Einladung nach Nordkorea kam prompt: Kim nehme die Einladung von Trump in die USA an, heisst es bei den nordkoreanischen Staatsmedien. Zudem lade er Trump «zu gegebener Zeit» nach Pjöngjang ein. Die «beiden Top-Führer» hätten die gegenseitigen Einladungen «erfreut angenommen», heisst es weiter. Sie seien überzeugt, dass dies «als weiterer wichtiger Anlass für verbesserte Beziehungen» zwischen beiden Ländern diene.

Putin äusserte sich positiv über den Atom-Gipfel in Singapur. Er begrüsse das Treffen, sagte er. Ob Kim zuerst nach Washington oder Moskau reist, ist noch nicht klar. Für beide Besuche stehen noch keine Termine fest. (noo)

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