Am Montag waren die Behörden noch von mindestens 20 Toten ausgegangen. Laut Schätzungen des Welternährungsprogramms (WFP) könnten bis zu 600 000 Menschen von den Auswirkungen des Wirbelsturms betroffen und 150 000 von ihnen vertrieben worden sein. Extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme hätten im südlichen Afrika an Häufigkeit und Intensität zugenommen und verschärften dort den Hunger, so das WFP.
«Batsirai» hatte die Insel in der Nacht zum Sonntag heimgesucht. Die starken Regenfälle, die der Sturm mit sich brachte, hatten Überflutungen und Schlammlawinen ausgelöst, Tausende Häuser stehen unter Wasser oder wurden komplett zerstört. «Fast 10 000 Schüler können derzeit nicht zur Schule gehen; es wurden 1203 Klassenzimmer völlig zerstört und 53 Basis-Gesundheitszentren beschädigt», teilte die Welthungerhilfe mit, die von knapp 95 000 Verletzten spricht. Viele Ortschaften seien weiter abgeschnitten, der Zugang schwierig.
Die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger sah bereits vor dem Eintreffen von «Batsirai» 1,6 Millionen Menschen angesichts der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren von Ernährungsunsicherheit betroffen - das ist gut ein Drittel der Bevölkerung. Da der Zyklon Ackerflächen an der Ostküste zerstört hat, könnte sich die Lage nun verschärfen.
Der Tropensturm kam von der Insel Mauritius, wo mindestens ein Mensch ums Leben kam. Der Süden von Afrika befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann. Erst vor zwei Wochen hatte Tropensturm «Ana» in den Staaten Madagaskar, Mosambik, Malawi, Simbabwe und Sambia schwere Schäden angerichtet.
(SDA)