Nach tödlichen Hunde-Attacken
Rishi Sunak will amerikanische Bulldoggen verbieten

Nach mehreren Hundeattacken in Grossbritannien will Premierminister Rishi Sunak (43) die Haltung von American XL Bullys verbieten lassen. Erst am Donnerstag ist wieder ein Mann an den Folgen einer Attacke gestorben.
Publiziert: 15.09.2023 um 21:13 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2023 um 08:21 Uhr
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Die Haltung von amerikanischen Bulldoggen soll künftig in England verboten werden.
Foto: Shutterstock

Nach mehreren teils tödlichen Hundeattacken in Grossbritannien zieht Premierminister Rishi Sunak (43) die Reissleine und will die Haltung von American XL Bullys verbieten lassen.

«Der American XL Bully ist eine Gefahr für unsere Gemeinschaften, vor allem für unsere Kinder», sagte der konservative Regierungschef in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft.

Sunaks Ankündigung kam, nachdem am Donnerstag ein Mann (†52) in Birmingham an den Folgen eines weiteren Angriffs von zwei XL-Bullys gestorben ist. Wenige Tage zuvor musste ein elfjähriges Mädchen ins Spital eingeliefert werden, nachdem es ebenfalls Opfer einer Bully-Attacke geworden war. Auch die beiden Männer, die dem Mädchen zur Hilfe eilten, wurden durch die Bisse des Hundes verletzt.

Bully zerfleischte 17 Monate altes Kind

Doch nicht nur in den letzten Tagen, auch bereits in den Monaten davor, kam es immer wieder zu solchen Attacken. 

So wurde im April eine 65-jährige Grossmutter getötet, nachdem sie versucht hatte, einen Kampf zwischen ihren beiden amerikanischen Bullys in ihrem Haus in Liverpool zu beenden. Dem Gerichtsmediziner zufolge muss sie enorme Qualen erlitten haben. Sie sei mit «katastrophalen Verletzungen» aufgefunden worden.

Als wäre das nicht genug, wurde letztes Jahr ein 17 Monate altes Mädchen in ihrem eigenen Haus in St. Helens von einem der Hunde zu Tode gebissen. Unfassbar: Die Tragödie ereignete sich nur eine Woche, nachdem ihre Familie den Hund gekauft hatte.

Tierschutzverein ist gegen ein Rassenverbot

Mit einem Verbot von American XL Bullys will Sunak solche Attacken künftig verhindern. Es würden alle notwendigen Schritte unternommen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Die Rasse ist – anders als in den USA – bisher nicht gesetzlich definiert, daher werde dies zuerst erfolgen, sagte Sunak.

Die Dog Control Coalition aus mehreren Tierschutzvereinen kritisierte, ein Verbot bestimmter Rassen sei keine Lösung. Wichtiger sei, gegen «unverantwortliche Zucht, Aufzucht und Besitz» vorzugehen.

Wie die BBC berichtete, soll der American XL Bully Ende der 1980er Jahre in den USA aus einer Kreuzung von American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier entstanden sein. Ziel sei ein noch muskulöserer Hund gewesen. Laut der Gruppe Bully Watch tauchte die Kreuzung erstmals gegen 2014 oder 2015 im Vereinigten Königreich auf. Während der Pandemie sei die Zahl der Tiere rasch gestiegen. (dzc/AFP)

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