Darin wirft die Behörde dem Energiekonzern Hawaiian Electric unter anderem Fahrlässigkeit vor. So habe der Konzern es versäumt, das Stromnetz abzuschalten, obwohl das Wetteramt zuvor wegen hoher Feuergefahr, begünstigt durch Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde, eine «Red Flag»-Warnung für die Hawaii-Inselkette herausgegeben hatte.
Der Bezirk hält dem Konzern auch vor, Strommasten und andere Einrichtungen schlecht gewartet und vernachlässigt zu haben. Herabfallende Stromkabel hätten trockene Vegetation in Brand gesetzt und so die Feuer ausgelöst, heisst es in einer Mitteilung. Die Feuer auf Maui hätten mehr als 2200 Gebäude zerstört und einen geschätzten Sachschaden von mehr als 5,5 Milliarden Dollar verursacht. Der Bezirk verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Es liegen auch schon Klagen von Anwohnern gegen den Konzern vor.
Die Wald- und Buschbrände waren am 8. August an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen. Gemessen an den Opferzahlen waren es die folgenschwersten Brände in den USA seit mehr als 100 Jahren. In der fast vollständig zerstörten Stadt Lahaina kamen mindestens 115 Menschen ums Leben. Helfer durchsuchen mit Leichenspürhunden weiter die ausgebrannten Gebäude, die Opferzahl dürfte noch steigen.
In Kalifornien waren nach riesigen Flächenbränden dortige Energieversorger verklagt worden. Das Unternehmen PG&E hatte sich 2020 für einen verheerenden Waldbrand mit über 80 Toten in der Ortschaft Paradise schuldig bekannt. Mehr als 13.000 Häuser brannten dort im November 2018 ab. Das Feuer wurde auf defekte Stromleitungen zurückgeführt. Starker Wind trug dazu bei, dass sich die Flammen schnell ausbreiteten. Der Konzern musste Strafen und Entschädigungen in Milliardenhöhe zahlen. Bei extremen Wetterlagen mit erhöhter Brandgefahr wird nun häufiger der Strom vorsorglich abgeschaltet.
(SDA)