Im vergangenen Jahrzehnt habe es dort immer wieder rassistisch basierte Diskriminierung gegeben, resümiert eine Untersuchung der Behörde für Menschenrechte von Minnesota. «Die Mitarbeiter der Stadt und der Polizei von Minneapolis beteiligen sich an einem Muster oder einer Praxis von ethnischer Diskriminierung unter Verletzung des Minnesota Menschenrechts-Gesetzes», heisst es in dem Bericht vom Mittwoch.
So gebe es deutliche Unterschiede im Umgang von Polizisten mit Bürgern etwa bei Verkehrskontrollen, Durchsuchungen oder Festnahmen, je nachdem, ob sie weiss oder schwarz seien. Beamte hätten soziale Medien genutzt, um schwarze Personen oder Organisationen zu überwachen, ohne dass diese im Zusammenhang mit kriminellen Aktivitäten stünden. Zudem sei bei Beamten der «ständige Gebrauch rassistischer, frauenfeindlicher und respektloser Sprache» belegt.
Die Menschenrechts-Einrichtung hatte die Ermittlungen, ob ein Muster von Diskriminierung innerhalb der Behörden vorliegt, im Juni 2020 aufgenommen. Zuvor im Mai war der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Ein weisser Beamter hatte minutenlang sein Knie auf Floyds Hals gedrückt, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyds Tod wühlte die USA auf und löste massive Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Seither gab es in Minneapolis und anderswo in den USA weitere Fälle, in denen Schwarze durch unverhältnismässige Gewalt bei Polizeieinsätzen ums Leben kamen.
Der Bericht zeigt auch, dass nicht-weisse Bürger überproportional von tödlicher Polizeigewalt betroffen sind. Zwischen den Jahren 2010 und 2022 tötete die Polizei von Minneapolis 14 Menschen im Einsatz - 13 davon waren schwarz oder indigener Herkunft, wobei der Anteil der nicht-weissen Bevölkerung in der Stadt bei 42 Prozent liegt.
(SDA)