Nach Sturz vom Balkon in Thailand
Siebenjährige im Spital gestorben

Das tragische Unglück passierte inmitten eines erbitterten Sorgerechtsstreits: In Bangkok fielen vier Kinder eines Schweizers aus dem vierten Stock. Ein Bub (5) starb, seine Schwester (7) lag danach im Koma. Nun ist auch die Siebenjährige gestorben.
Publiziert: 13.06.2018 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:15 Uhr
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Von diesem Balkon stürzten die Kinder in die Tiefe.
Foto: Screenshot youtube

Nach dem tödlichen Balkonsturz im Mai ist nun ein kleines Mädchen (7) gestorben. Vier Kinder fielen aus dem vierten Stock eines Wohnblocks. Ihr Bruder (5) war sofort tot, sie lag danach mit ihrem anderen Bruder (10) auf der Intensivstation. Nun ist sie ebenfalls ihren Verletzungen erlegen, wie die thailändische Zeitung «Farang» berichtet.

Der Vater der Kinder, der in Bangkok tätige Schweizer Englischlehrer Marc N.*, ist der Meinung, die von ihm geschiedene Mutter habe ihre Aufsichtspflicht verletzt. Deshalb hat er eine Anzeige gegen die 36-Jährige eingereicht.

Er habe seine Kinder seit der Scheidung vor vier Jahren nicht mehr gesehen, sagt N. einem thailändischen TV-Sender. Seine Ex-Frau erlaube ihm keinen Kontakt zu ihnen. Er befinde sich in einem erbitterten Sorgerechtsstreit.

Grosseltern schauten nach ihnen

Die Mutter erzählt dem TV-Sender unter Tränen, sie habe eine Nachtschicht bei ihrer Arbeit in einem Hotel gehabt. Die Grosseltern, die im gleichen Gebäude wohnten, hätten währenddessen nach den Kindern geschaut.

Die Grossmutter (63) sagt den TV-Reportern, sie habe mit den Kindern Znacht gegessen und sie ins Bett gebracht. Dann sei sie zurück in ihre eigene Wohnung gegangen.

Die Kinder kletterten in der Nacht auf ein Regalbrett, das am Balkongeländer festgeschraubt war. Dieses hielt dem Gewicht nicht stand – die vier Kinder stürzten in die Tiefe. Die Polizei hat bereits eine Untersuchung eröffnet.

Ist N. ein Rabenvater?

Der thailändische Grossvater der Kinder warnt nach dem Drama davor, das Sorgerecht dem Schweizer Vater zu geben. Dieser habe sich nie um die Kinder gekümmert, habe lieber Partys gefeiert. N. habe die Kinder hungern lassen. Der Grossvater erinnert sich: Einmal habe sich sogar ein Nachbar der Kinder erbarmt und dem Vater Geld gegeben, damit dieser den Kleinen etwas zu essen kaufte.

Der Vater habe die Familie ausserdem nie finanziell unterstützt. N. hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäussert. (jmh/noo)

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