Der Match zwischen den verfeindeten Klubs Bursaspor und Besiktas war gerade seit 90 Minuten vorbei, die Polizei hatte das Risikospiel mehr oder weniger schadlos überstanden.
Doch dann, am Samstagabend, als die Fans schon abgezogen war, erschütterte eine Detonation den Stadtteil: Ein riesiger Feuerball stieg in den Himmel, die Autobombe hatte einen zwei Meter tiefen Krater in die Strasse nahe des Stadions gerissen.
Kurze Zeit später folgte die zweite Explosion: Ein Selbstmordattentäter jagte sich im nahen Macka-Park in die Luft. Der Mann zündete seinen Sprengsatz, nachdem er von Polizisten angehalten worden war. Die schreckliche Bilanz des Doppelanschlags: Mindestens 38 Tote, darunter 30 Polizisten und 155 Verletzte.
Am Sonntag hat haben sich die «Freiheitsfalken Kurdistans» (TAK), eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, zum Doppelanschlag bekannt. Dies teilt die Extremistengruppe auf ihrer Website mit. Zwei ihrer Anhänger seien dabei getötet worden. Mit den Anschlägen wollen sie auf die Gefangenschaft des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und die türkischen Militär-Operationen im Südosten des Landes aufmerksam machen.
«Sie werden einen noch höheren Preis zahlen»
Am Tag nach der Terror-Attacke reagiert die türkische Regierung: Ministerpräsident Binali Yildirim rief eine eintägige Staatstrauer aus und ordnete an, dass die Flaggen am Sonntag auf Halbmast gesetzt werden.
Und Staatspräsident Erdogan kündigte Vergeltung an: Der Kampf gegen die «Pest des Terrors» sei jetzt das Wichtigste, sagte er beim Besuch in einem Spital. Diese Täter würden einen «noch höheren Preis» bezahlen müssen.
«Wann immer die Türkei einen positiven Schritt in Richtung Zukunft macht, ist die Antwort sofort Blut, Leben, Brutalität, Chaos mit den blutigen Händen von Terrororganisationen», hiess es auf Erdogans Website.
Innenminister Süleyman Soylu sagte es während einer Beerdigung von getöteten Polizisten direkt: «Wir werden uns rächen.» (bih)