Nach Spekulationen um Rechtsextremismus
Sayn-Wittgenstein nicht mehr AfD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein

Doris von Sayn-Wittgenstein, AfD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein, hat ihr Amt niedergelegt. Vorausgegangen waren Spekulationen, dass die 64-Jährige einen rechtsextremen Verein unterstütze.
Publiziert: 02.01.2019 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2019 um 10:19 Uhr
Doris von Sayn-Wittgenstein ist als AfD-Vorsitzende von Schleswig-Holstein zurückgetreten.
Foto: Keystone

Die Vorsitzende der AfD in Schleswig-Holstein, Doris von Sayn-Wittgenstein, hat ihr Amt niedergelegt. Der Entscheid dazu ist schon vor einer Weile gefallen.

«Mit Bedauern stelle ich fest, dass das derzeit in der Öffentlichkeit erzeugte Bild von meiner Person meinen Verbleib im Amt der Landesvorsitzenden der AfD Schleswig-Holstein in der Alternative für Deutschland unmöglich macht, ohne dass Amt und Partei Schaden nehmen», erklärte die 64-Jährige am Dienstag auf Facebook. Deswegen habe sie bereits am 19. Dezember «von diesem Amt Abstand genommen».

Rechtsextremen Verein unterstützt?

Zwei Tage zuvor hatte der AfD-Bundesvorstand den Ausschluss der Landesvorsitzenden beantragt. Ihr wird vorgeworfen, den vom Verfassungsschutz Thüringen als rechtsextremistisch eingestuften «Verein Gedächtnisstätte» unterstützt zu haben.

In ihrer Rücktrittserklärung betonte Sayn-Wittgenstein nun, sie sei nie Mitglied des Vereins gewesen. In keiner Weise habe sie «nationalsozialistischem Gedankengut oder der Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust oder anderer NS-Verbrechen Vorschub geleistet».

Dem AfD-Bundesvorstand warf sie vor, er setze den Landesvorstand in Kiel unter Druck, damit dieser den Widerruf ihrer Parteimitgliedschaft erkläre. «Aus den mir vorliegenden Informationen entnehme ich, dass dieses Vorgehen von einzelnen Abgeordneten der AfD-Landtagsfraktion in Kiel und deren Mitarbeitern gesteuert wird», hiess es weiter.

Sayn-Wittgenstein gehört der AfD seit 2016 an. Seit Juli 2017 war sie AfD-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein. (SDA)

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