Seit Freitagabend herrschte grosse Sorge in Köln, die Polizei suchte im Stadtteil Kalk nach einem dreijährigen Mädchen. Helikopter und Spürhunde wurden eingesetzt. Am Samstagmorgen erfolgte dann die erlösende Nachricht: Das Kind ist wieder da. Ihre Familie ist laut «Bild» auf dem Weg, um das Kleinkind bei der Polizei abzuholen.
Jetzt kommt heraus: Die Polizei musste die Kleine gegen 9.30 Uhr am Samstagmorgen aus der Wohnung eines Mannes befreien. Der Mann wurde anschliessend von Einsatzkräften abgeführt, berichtet «Bild». «Aktuell ist es Gegenstand der Ermittlungen, wie das Mädchen in die Wohnung gelangt ist, und wie lange sie sich dort aufgehalten hat. Es wird überprüft, ob Straftaten vorliegen. Dazu werden zur Zeit Personen befragt», sagte ein Polizeisprecher dem Blatt. Das Mädchen sei augenscheinlich unverletzt. «Es wird derzeit durch Angehörige betreut und durch Einsatzkräfte im Beisein der Eltern befragt.»
Angehörige hatten die kleine Helin gegen 20 Uhr im Bürgerpark in Kalk das letzte Mal auf ihrem pinken Laufrad gesehen. Zuvor war Helin zusammen mit ihrer Tante spazieren. In der Menschenmenge verlor die Tante das Kind aus den Augen.
Mit einem Grossaufgebot hatte die Polizei noch am Samstagmorgen in der deutschen Grossstadt nach dem vermissten Mädchen. Samstagfrüh fehlte bereits mehr als zwölf Stunden jede Spur von dem Kind. «Wir suchen grossflächig nach dem Kind», hatte ein Sprecher der Polizei am Samstag erklärt. Nun konnte ein Erfolg vermeldet werden.
Helin ist wieder da
Das Mädchen war nach den Angaben mit seinen Eltern aus Kassel in Köln bei Verwandten zu Besuch. «Die Familie des Kindes ist in Köln vollkommen ortsfremd, so dass keinerlei Anlaufadressen vorliegen», hiess es in der Mitteilung der Polizei. Die Beamten suchen auch mit der Wasserschutzpolizei. «Wir ziehen jetzt am Morgen noch weitere Kräfte zusammen», sagte der Sprecher weiter. Der Bürgerpark sei gestern Abend «sehr gut gefüllt» gewesen.
«Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens trug das Mädchen auffällige rosa Kleidung und hatte ihre langen dunklen Haare zum Zopf gebunden», hiess es in einer Polizeimitteilung. Der Fall erinnert an ein vermisstes Kind im deutschen Bundesland Niedersachsen. Dort ist seit dem 22. April der sechsjährige Arian vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass der autistische Bub sein Zuhause selbständig verliess. Suchmassnahmen blieben bisher erfolglos. (mam/nad/SDA)