Nach Shitstorm wegen Schwulen-Tweet
Porno-Star August Ames (†23) nimmt sich das Leben

Pornodarstellerin August Ames wurde als Kind missbraucht. Als sie sich ihrem Vater anvertraute, glaubt er ihr nicht. Ihre traumatische Kindheit verfolgte sie seither. Dazu kam ein Twitter-Shitstrom.
Publiziert: 09.12.2017 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:05 Uhr
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Wurde tot in ihrer Wohnung gefunden: Porno-Sternchen August Ames.
Foto: Instagram

Jung, hübsch und erfolgreich: Das Porno-Sternchen August Ames (†23) war auf dem besten Weg ein Mega-Star in der Branche zu werden. Doch diese Woche endete die steile Karriere von Ames. Sie wurde tot in ihrer Wohnung in Kalifornien gefunden, wie «New York Daily News» berichtet.

Traumatische Kindheit

Innerhalb von vier Jahren drehte die Kanadierin mehr als 270 Filme, gewann zwei Auszeichnungen. Dementsprechend selbstbewusst präsentierte sich Ames auf ihrem Instagram-Account, lächelte zufrieden in die Kamera. Doch eigentlich war die junge Frau furchtbar zerrissen, hatte heftige Depressionen und Persönlichkeitsstörungen, wie sie in einem Radio-Interview mit Holly Randall erzählte.

Holly Randall (r.) zusammen mit August Ames (l.).
Foto: Instagram

«An manchen Tagen geht es mir gut, doch dann habe ich Flashbacks an meine Kindheit und falle in eine Depression, so schlimm, dass ich morgens nicht aufstehen kann und meine Drehtermine für eine Woche oder sogar zwei absagen muss», erzählte sie im Interview, nur drei Monate vor ihrem Tod.

Kranke Mutter und sexueller Missbrauch

Ihre Kindheit ist geprägt von der Krankheit ihrer Mutter, einer bipolaren Störung, und dem sexuellen Missbrauch ihres Grossvaters. Besonders tragisch: als sie vom Missbrauch erzählt, glaubt ihr niemand, nicht mal der Vater von Ames. Die Folge: «Der Fall wurde niemals aufgeklärt. Mein ganzes Leben wurde von meinem Vater und der Familie als Lügnerin dargestellt.»

August Ames beim Rumblödeln auf Instagram.
Foto: Instagram

Die 23-Jährige wollte sich sogar in Therapie begeben, fand aber keinen Psychologen. Denn alle schoben die Depressionen auf ihre Arbeit als Pornodarstellerin. Im Interview sagte sie noch: «Ich brauche unbedingt einen guten Therapeuten.» Nun ist es zu spät.

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Kurz vor ihrem Tod musste sich Ames für einen umstrittenen Tweet rechtfertigen. Dort hatte sie geschrieben, dass sie keine Aufnahmen mit Männern mache, die zuvor Schwulen-Pornos gedreht hätten. Und zwar aus gesundheitlichen Gründen. Dafür erntete Ames einen gewaltigen Shitstorm. (jmh)

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