Das Hilfswerk Oxfam wurde durch einen Sex-Skandal mit Prostituierten in Haiti anfangs Februar erschüttert. Einem Bericht zufolge kam es dort zudem zu Belästigung und Einschüchterung durch Mitarbeiter, die den Menschen in dem Land helfen sollten. Sieben Angestellte, darunter der Oxfam-Leiter für Haiti, mussten gehen. Jetzt verabschiedet sich auch der Oxfam-Chef Mark Goldring in Grossbritannien.
Er habe Schritte eingeleitet, dass Oxfam ein sicherer und respektvoller Ort für jeden sei, der mit der Organisation in Kontakt komme, schrieb Goldring. Nun gelte es, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewinnen. Für diese Aufgabe brauche es einen neuen Chef.
Vergleich brachte ihm Kritik ein
Goldring, der seit 2013 an der Spitze von Oxfam in Grossbritannien steht, war wegen eines schiefen Vergleichs in dem Skandal auch selbst heftig in die Kritik geraten. Er hatte in einem Interview der Zeitung «The Guardian» gesagt, seine Organisation werde angegriffen, als ob sie «Babys in ihren Bettchen ermordet» hätte.
Kritiker warfen ihm vor, er spiele den Skandal herunter. «Ich war unter Stress», erklärte Goldring später sein Verhalten und entschuldigte sich. Im Tschad soll es zu ähnlichen Vorfällen gekommen sein. Berichte darüber Anfang dieses Jahres lösten eine ganze Reihe von Enthüllungen über Fehlverhalten auch bei anderen Hilfsorganisationen aus.
20 Millionen aus der Schweiz
Geld bekommt Oxfam auch aus der Schweiz. Das Aussendepartement bestätigte BLICK im Februar, dass der Organisation in den vergangenen fünf Jahren über 20 Millionen Franken zugesprochen wurden. Auch künftig werde die Schweiz Oxfam finanziell unterstützen. Der Bund überprüft jedoch derzeit aufgrund der Vorkommnisse die Präventionsmassnahmen sämtlicher Partnerorganisationen. (szm/SDA)