Nach Sex-Mob-Attacken
Kölns Polizeichef gefeuert

Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers ist nach den massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.
Publiziert: 08.01.2016 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:48 Uhr
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Polizeipräsident Wolfgang Albers sprechen am 5. Januar vor den Medien. (Archiv)
Foto: /EPA/OLIVER BERG

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger sagte am Freitag in Düsseldorf, die Entscheidung sei notwendig, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Handlungsfähigkeit der Kölner Polizei zurückzugewinnen.

Die Kölner Polizei habe «die wichtige Aufgabe, die Vorfälle in der Silvesternacht vollständig aufzuarbeiten und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen», erklärte Jäger. «Die Menschen wollen zurecht wissen, was in dieser Silvesternacht passiert ist, wer die Täter sind und wie solche Vorfälle zukünftig verhindert werden können.» Die Polizei werde ihre Ermittlungsarbeit mit voller Intensität fortführen.

Albers räumte in einer Erklärung ein, die öffentliche Debatte um seine Person sei «dazu angetan», die detaillierte Aufklärung der Vorfälle «zu erschweren und zu verzögern». Deshalb verstehe er die Entscheidung des Innenministers. «Es geht darum, verlorengegangenes Vertrauen wiederherzustellen», erklärte Albers.

Zuvor hatte etwa der stellvertretende Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, Michael Fuchs, den Rücktritt des Polizeipräsidenten verlangt.

Nach internen Polizeiberichten gelang es den Einsätzkräften nicht, die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen am Kölner Dom zu unterbinden. Albers wird zudem vorgeworfen, erst Tage später die Vorfälle eingeräumt zu haben.

In Köln war es in der Silvesternacht rund um den Hauptbahnhof aus einer grossen Menschengruppe heraus zu sexuellen Übergriffen auf Frauen und anderen Straftaten gekommen. Es steht der Verdacht im Raum, dass es sich bei den mutmasslichen Tätern um junge Männer mit Migrationshintergrund aus arabischen und nordafrikanischen Staaten handeln könnte. (SDA)

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