Nach Schwulen-Steinigungs-Gesetz
Diese Firmen folgen Clooneys Brunei-Boykott

Hollywoodstar George Clooney fordert dazu auf, Luxushotels des Sultanats Brunei zu meiden – als Protest gegen dessen Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle. Jetzt zeigt der Aufruf erste Erfolge.
Publiziert: 08.04.2019 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 15:32 Uhr
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Wer in Brunei gleichgeschlechtlichen Sex hat, muss mit der Todesstrafe durch Steinigung rechnen. Dafür gesorgt hat Sultan Hassanal Bolkiah.
Foto: Keystone

Oscar-Preisträger George Clooney (57) hat weitere Unterstützer für seinen Boykottaufruf gegen Luxushotels die dem Sultan von Brunei gehören (Blick berichtete), gefunden. Grund für den Boykott ist eine Verschärfung der Strafgesetze, wonach in Brunei Homosexuellen nun die Todesstrafe durch Steinigung im Sultanat mit Schweizer Prinzessin droht. 

Der Reiseanbieter STA Travel hat angekündigt, vorerst keine Flüge von Bruneis nationaler Fluggesellschaft Royal Brunei Airlines mehr anzubieten, wie der «Spiegel» meldet. Weiter beendete die australische Fluggesellschaft Virgin Australia Airlines eine Kooperation mit Royal Brunei Airlines. Dabei ging es um Rabatte für Mitarbeiter.

Deutsche Bank streicht Brunei-Hotels von Liste

IDie für das städtische Verkehrssystem zuständige Organisation Transport For London verkündet, dass sie Plakate für Ferienreisen nach Brunei entfernt habe.

Die Deutsche Bank teilte mit, dass sie die neun Hotels von der Liste der Unterkünfte entfernt, in denen sie ihre Mitarbeiter auf Reisen einquartiert. Manager Stuart Lewis sagte laut «Welt»: «Die neuen Gesetze, die Brunei eingeführt hat, verstossen gegen grundlegende Menschenrechte, und wir glauben, dass es unsere Pflicht als Unternehmen ist, Massnahmen dagegen zu ergreifen.»

Proteste vor Londoner Brunei-Hotel

Die neun Hotels, gegen die Clooney mobil macht, gehören zur Dorchester Collection. Auf der Website der Hotelgruppe hat diese nun prominent eine Stellungnahme aufgeschaltet. In dieser wird die «Inklusion, Diversität und Gleichheit» betont. Man toleriere keine Form der Diskriminierung, habe dies noch nie getan und werde dies auch nie tun. Und das obwohl die Kette dem Sultan von Brunei gehört.

«Wir verstehen die Wut und den Frust der Menschen», heisst es. Bei dem, was nun geschehe, gehe es aber um politische und religiöse Themen. Die Hotels mit ihren 3630 Mitarbeitern seien nicht der richtige Ort für diese Auseinandersetzung.

Vor dem Londoner Dorchester – das zur Kette des Sultans von Brunai gehört – hatten am Wochenende Hunderte gegen die neuen Gesetze protestiert. Der «Welt» zufolge sind dort in den vergangenen Tagen zudem Veranstaltungen verschiedener Firmen abgesagt worden. Ähnliches wird auch aus Los Angeles berichtet. (nbb)

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